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Mit neuem Konzept vor der Insolvenz gerettet

Vor knapp einem Jahr sah es für die Nürnberger Oexle Metallverarbeitung GmbH düster aus: Die Insolvenz schien kaum noch abzuwenden, da der Hauptkunde des Betriebs, die Firma Lucent Fernmeldetechnik, weggefallen war. Der langjährige Gesellschafter und Geschäftsführer von Dittrich, Greipel & Co., Manfred Flauger, hatte sich in dieser Situation schnell entschlossen, sich für den Erhalt des Unternehmen zu engagieren. Eigentlich hatte er sich aus dem Geschäftsleben zurückziehen wollen, heute fungiert er bei Oexle als alleiniger Gesellschafter. „Ich wollte die Arbeitsplätze erhalten und meine mittelfränkischen Kunden, die ich an Oexle vermittelt hatte, nicht brüskieren“, erklärt er sein kurzentschlossenes Eingreifen. Im September 2003 schließlich übernahm er das 1922 gegründete Unternehmen mit überalteten Maschinen und 22 Mitarbeitern.

Bereits zum Jahresanfang 2004 schreibt die nach DIN EN ISO 9001 zertifizierte Firma wieder schwarze Zahlen, mit neuem Konzept, neuen Produkten und neuem Kundenstamm. Investiert wurde in eine rechnergesteuerte neue Maschine. Die Investition von 600 000 Euro wurde durch öffentliche Mittel gefördert, wobei Flauger die schnelle und engagierte Hilfe der beteiligten Personen und Behörden hervorhebt. MdL Hermann Imhof, Regierungsdirektor Lothar Meißner und Harald Wittig von der Regierung von Mittelfranken, Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck und Dr. Michaela Schuhmann vom Amt für Wirtschaft der Stadt Nürnberg hätten maßgeblich dazu beigetragen, einen Investitionskostenzuschuss von rund 70 000 Euro zu bekommen.

Die neue Nippel-Laser-Maschine fährt mittels automatischer Beladeanlage nachts vollautomatisch. Wahlweise mit Laser- oder Stanztechnik bearbeitet sie alles an Metall bis sechs Millimeter Stärke, von Aluminium bis Nirosta-Edelstahl. Kunden sind die Elektronik-, Auto- und Luftfahrtindustrie, für die z.B. Katalysatoren oder Airbags sowie alle Arten von Gehäusen und Baugruppenträgern gefertigt werden. Seit kurzem stellt Oexle auch Böden und Decken für die Reinraumtechnik her. Der Kundenstamm sei stetig gewachsen. Durch die neue Anlagen wurden damit nicht nur Arbeitsplätze erhalten, sondern sogar zwei neue geschaffen (darunter eine Ausbildungsstelle). Ein weiterer Azubi und drei Praktikanten werden demnächst anfangen. Das Unternehmen expandiert, weitere Arbeitsplätze kommen in Kürze hinzu, so Geschäftsführer Dieter Rüll, der seit zehn Jahren für Oexle tätig ist.

dk.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 65

 
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