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Optiken für Hightech-Anwendungen

Die Sill Optics GmbH & Co. KG, Wendelstein, hat sich auf die Herstellung optischer Komponenten spezialisiert. Das Produktionsspektrum des mittelständischen Unternehmens, das in diesem Jahr das 110-jährige Bestehen feiert, umfasst Optiken für modernste Hightech Anwendungen in der Medizin-, Laser- und Messtechnik sowie der Optoelektronik. Sill Optics beschäftigt 92 Mitarbeiter, darunter zwölf Auszubildende, und erzielte 2003 einen Jahresumsatz von acht Mio. Euro.

Die Gründung erfolgte im Jahre 1894 durch Julius Ernst Sill als „optische Schleiferei“ in der Schwabenmühle an der Pegnitz in Nürnberg. Der Fluss lieferte die Wasserkraft für das Antreiben der Schleif- und Poliermaschinen. Die Fertigungspalette bestand damals aus Spiegeln und Linsen für die Spiegel- und Spielwarenindustrie im Raum Nürnberg. Das aufstrebende Unternehmen fand in Sorg/Wendelstein größere Räume und nutzte hier die Wasserkraft der Schwarzach.

Mit dem Einstieg von Hannes Horr entwickelte sich die Werkstätte zu einem Industrieunternehmen für optische Linsen, konnte die Produktpalette erweitern, z. B. um Linsen für die Laterna Magica und wurde 1934 in „Optisches Werk Julius Ernst Sill“ umbenannt. Nach dem Krieg begann die Produktion wieder speziell mit Brillengläsern, welche unter dem Namen Correctal vertrieben wurden, und Beleuchtungsobjektiven für die Industrie.

In den 60er Jahren wurden zwei Firmen eingegliedert und die Fertigung um höherwertige optische Linsen und Komponenten erweitert. Das Programm umfasste nun Beleuchtungs-Optiken sowie Objektive für Projektions-, Kino- und Vergrößerungstechnik. Speziell mit dem Bereich Beleuchtungstechnik gelang der Einstieg in den englischen Markt. Es folgte die Entwicklung und Herstellung von Objektiven für Profil Projektoren.

Damit begann bei Sill Optics die Erfahrung mit telezentrischen Objektiven und deren Einsatzfeld im Bereich der Messtechnik. Heute ist Sill Optics nach eigenen Angaben weltweit unabhängiger Hersteller dieser Objektive für Profil-Projektoren mit Vergrößerungen von 5- bis 100-fach für alle Projektionsschirme mit einem Durchmesser von 300 bis 1000 Millimeter. Der Bereich der kundenspezifischen Linsen wurde um Instrumenten- und Keilgläser erweitert, die speziell in Flugzeug Cockpits eingesetzt wurden. Mit diesen neuen Produkten hatte J. E. Sill zeitweilig einen Exportanteil seiner Produktion von bis zu 80 Prozent.

Von 1990 bis 1994 gehörte Sill zum Melles Griot Unternehmensverbund. Seit Juli 1994 ist Sill wieder unabhängig und wird von Berndt Zingrebe als Geschäftsführendem Gesellschafter geführt. Bei der Akquisition hatte der Betrieb noch 45 Mitarbeiter und einen Umsatz von etwas mehr als sechs Mio. DM. Es wurde in neue CNC-Maschinen für das Schleifen, Polieren und Zentrieren der Präzisionslinsen investiert, um die Fertigung zu modernisieren. Das im Jahre 1998 in Sill Optics umbenannte Unternehmen bezog eine neue Fertigungsstätte im Industriegebiet von Wendelstein und verfügt nun über eine Verwaltungs- und Produktionsfläche von 4 000 Quadratmetern auf einer Grundfläche von 11 000 Quadratmetern. Das Qualitätssystem von Sill Optics ist seit Jahren zertifiziert, ab 2002 nach der neuesten DIN EN ISO 9001: 2000.

Für das Engagement bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Ausbildung von jungen Leuten zu Facharbeitern für Optik- und Feinmechanik sowie zu Industriekaufleuten erhielt Sill Optics 2003 den Job-Star der Region Nürnberg sowie den Unternehmerpreis der SPD- Landtagsfraktion.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 56

 
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