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UMTS kommt zum Privatkunden

Die Nürnberger Mobilfunkfirma Sigos GmbH sieht den nun schrittweise erfolgten Start der neuen Mobilfunkgeneration UMTS als wichtigen Imagefaktor für den Standort Deutschland und insbesondere für die deutsche Telekommunikations-Wirtschaft. Um sich nicht wie bei der Lkw-Maut „bis auf die Knochen zu blamieren“, seien sorgfältige Tests vor dem offiziellen Start unabdingbar, so der Vorsitzende der Sigos-Geschäftsführung Johannes Reis.

Das auf Testlösungen, Beratung und Systemintegration in der Telekommunikation spezialisierte Unternehmen hat auf diesem Gebiet 15 Jahre Erfahrung. Sigos-Testsysteme sind bei Netzbetreibern in ganz Europa im Einsatz, damit nicht am Ende deren Kunden über Unzulänglichkeiten der Netzwerke stolpern. In Großbritannien zum Beispiel hat eine Sigos-Installation bei einem großen UMTS-Netzbetreiber eine Schwäche aufgedeckt, die bei größerer Belastung schlimmstenfalls zum Netzausfall hätte führen können: „Immer zur gleichen Uhrzeit stellte unser Testsystem eine extrem langsame Datenübertragung fest“, so Sigos-Entwicklungschef Martin Löhlein. „Der Netzbetreiber wusste davon nichts. Schuld waren die regelmäßig um diese Zeit neu gestarteten Internet-Router.“ Anhand einer Fehleranalyse kann der Netzbetreiber jetzt Lösungen erarbeiten, um diese Schwäche auszubügeln.

Auch in Deutschland sei jetzt der richtige Zeitpunkt für einen umfassenden Test der Netze und Dienste, da die größten Netzbetreiber seit kurzem UMTS-Handys anbieten. Die mobile Multimedia-Ära sei nun auch für den privaten Verbraucher angebrochen. Zu klären seien beispielsweise die Alltagstauglichkeit der Videotelefonie oder die Übertragbarkeit existierender Dienste auf die dritte Mobilfunkgeneration („3G“).

Eine Achillesferse ist laut Löhlein häufig der Übergang vom herkömmlichen GSM-Standard zu UMTS. Der Handybesitzer merkt im Grunde nicht, ob er gerade im Netz der zweiten oder der dritten Generation telefoniert - es sei denn, er beachtet ein kleines Icon, das bei 3G-Telefonie im Display aufleuchtet. Doch im Hintergrund wird zwischen beiden Netzen hin- und hergewechselt. Den Endkunden berühre das nicht, solange die Dienste in Qualität und Zuverlässigkeit unbeeinträchtigt bleiben. Dafür solle das frühzeitige Testen sorgen. Idealerweise geschehe das - wie beim englischen Beispiel - während des Netzaufbaus. So könnten Fehlerquellen in einem frühen Stadium erkannt und umgangen werden.

Die 1989 von 17 Telekommunikationsexperten gegründete Sigos Systemintegration GmbH, die im November dieses Jahres ihr 15-jähriges Bestehen im Museum für Kommunikation in Nürnberg feiert, wuchs mit dem Mobilfunk-Boom. Sigos setzte im vergangenen Jahr mit 45 Mitarbeitern rund neun Mio. Euro um. Zu den Kunden gehören in Europa die wichtigsten Netzbetreiber sowie deren Ausrüster.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2004, Seite 62

 
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