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Schöne neue Arbeitswelt

Gunnar Bauer, der neue Inhaber der vor fast 20 Jahren gegründeten Leonhard Büro Gestaltung GmbH in Nürnberg, hat vor kurzem mit seinem Team den neuen Standort im Franken Campus bezogen. Die 14 Mitarbeiter waren bisher in der Andernacher Straße tätig und haben laut Bauer an der Frankenstraße ihr „Traumbüro“ gefunden. In den hellen, hohen Räumen der entkernten ehemaligen MAN-Industriegebäude setzt die Leonhard-Mannschaft das in die Praxis um, was sie bei der Planung und Organisation von Büroräumen für ihre zahlreichen großen und kleinen Kunden anstrebt.

Der geschäftliche Erfolg gibt dem Team recht: Für das laufende Jahr war bei Leonhard ein Umsatz von rund vier Mio. Euro geplant, am Ende werden es wohl fünf Mio. sein. In das Wehklagen vieler Unternehmer und Manager möchte Bauer denn nicht einstimmen, er will mit seinem Team in den nächsten Jahren den Umsatz weiter ausbauen, „aber vorsichtig, nachhaltig und konservativ“.

Rund 70 000 bis 80 000 Stunden im Leben verbringt der Durchschnittsmensch am Arbeitsplatz. Während sich in den meisten Produktionsbetrieben die Arbeitsplatzgestaltung längst den veränderten Arbeitsabläufen angepasst hat, hält das neue Denken nach Beobachtung Bauers im Bürobereich langsamer Einzug. Dabei gehe es nicht primär darum, das hierarchische Büro der Vergangenheit gegen ästhetisch schöne neue Bürolandschaften auszutauschen. Vielmehr sollten aus Büros kommunikative Treffpunkte für die gemeinsame Arbeit unterschiedlicher Menschen werden, die sich auch motivierend auswirken. Bauer (41), der als Inhaber und Geschäftsführer fungiert, kommt bei den Möglichkeiten ins Schwärmen: „Zukunftsorientierte Bürokonzepte müssen Mischstrukturen mit individuellen Arbeitsräumen und Teambereichen, offene Raumstrukturen sowie integrierte Informations-, Kommunikations- und Servicebereiche bieten. Und dabei flexibel sein, um ständig neue Arbeitsformen zu ermöglichen, wenn sich Organisationsabläufe ändern.“

Natürlich weiß auch Gunnar Bauer, dass viele Unternehmen das Büro als Kosten- und Effizienzfaktor entdeckt haben. Bei einer Umfrage unter Immobilienentwicklern und Büroeinrichtern sahen im Frühjahr 2004 mehr als zwei Drittel der Befragten in dem Faktor Flächeneffizienz die übergeordnete Planungsprämisse. Thomas Beyerle von der DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds erklärte dazu: „Wie Praxisbeispiele belegen, geht es vor allem darum, die Raumaufteilung flexibel zu gestalten und verschiedene Büroraumkonzepte realisieren zu können.“ Gebäude- und Raumstrukturen müssten aufgabenbezogen wechselnden Teams die Möglichkeit geben, die Arbeitsbedingungen den jeweiligen Anforderungen anzupassen.

hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2004, Seite 83

 
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