„Die neue Franken-Therme ist wichtig für den Erhalt der Anerkennung Bad Windsheims als staatlich anerkanntes Bad.“ Das betonte Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein bei der Eröffnung des neuen Thermalbads in Bad Windsheim. Deshalb habe die öffentliche Hand den Bau der Therme mit mehr als 7,4 Mio. Euro bezuschusst (2,7 Mio. Euro aus Landes- und 4,8 Mio. Euro aus EU-Mitteln). Zur Förderung Bad Windsheims durch den Freistaat war eigens ein Ministerratsbeschluss aufgehoben worden, der ein derartiges Engagement eigentlich ausgeschlossen hatte.
Beckstein begründete den Einsatz des Staates damit, dass der Gesundheitstourismus in Bad Windsheim ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei: Etwa 1 600 der rund 5 000 Arbeitsplätze in der Stadt entfielen auf Dienstleistungen im Kur- und Heilbäderwesen. Auch um diese Arbeitsplätze zu erhalten, seien nach dem Verkauf des 25 Jahre alten Solehallenbades im Jahr 1994 neue Anstrengungen erforderlich gewesen, um sich der wachsenden Konkurrenz im Kur- und Gesundheitstourismus stellen zu können.
Die Stadt, in der vor 115 Jahren die erste Heilquelle entdeckt worden war, trägt seit 1961 das Prädikat „Bad“ und kann eigenen Angaben zufolge als eines der wenigen deutschen Heilbäder unterschiedliche Heilmittel (natürliche Heilwässer, Natursole, Thermalsole) anbieten. Durch die Franken-Therme, in die insgesamt 19 Mio. Euro investiert wurden, werden nun Anwendungen für alle Heilmittel unter einem Dach vereinigt. Zu dem Komplex gehören Thermal-Badehallen (dort sind Thermal-Sole-Becken mit unterschiedlichem Solegehalt und Kneippbecken zu finden), der große Salzsee (mit einem Salzgehalt wie im Toten Meer), eine Saunalandschaft, eine Wellness-Oase, Gastronomie-Einrichtungen, mehrere Gartenanlagen und ein Hochseilgarten. Nach Aussage von Bürgermeister Wolfgang Eckardt ist das Projekt, das als reines Gesundheitsbad konzipiert wurde, ein Quantensprung für das Heilbad Bad Windsheim.
