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Blauer Dunst in Schulen, Unternehmen und Verwaltung

Um Gesundheit, Aufklärung und Prävention ging es bei dem Symposium „Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz“, das der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft (AkBwW) und das IHK-Gremium Fürth (IHKG) für rund 200 Führungskräfte im Volkswagen Zentrum Pillenstein in Fürth veranstaltet haben. Ab 1. August 2006 gilt an bayerischen Schulen ein generelles Rauchverbot, das vom Bayerischen Kultusministerium verfügt wurde. Solche Regelungen lassen sich jedoch nicht ohne Weiteres auf Wirtschaft, Verwaltung und öffentliches Leben übertragen. Über die Gratwanderung zwischen Verbot und Anerkennung individueller Freiheit diskutierten Kultus-Staatssekretär Karl Freller, IHKG-Geschäftsführer Christian Nowak, AkBwW-Vorsitzender Johannes Jakobs-Woltering und Uwe Natterer von der Erlanger Firma Smoke Free Systems.

Das Tabakrauchen ist nach Darstellung von Karl Freller eine der häufigsten vermeidbaren Einzelursachen für einen frühzeitigen Tod. In Deutschland sterben jährlich ca. 117 000 Personen vor dem 65. Lebensjahr an einer tabakbedingten Krankheit. Für deren Behandlung geben die Krankenkassen pro Jahr 17 Mrd. Euro aus. Besorgnis erregend sei die starke Zunahme des Raucheranteils bei Jugendlichen, insbesondere bei Mädchen, so der Staatssekretär. Das durchschnittliche Einstiegsalter liegt derzeit bei 13,5 Jahren mit weiter fallender Tendenz. Die gesundheitlichen Schädigungen sind jedoch um so schwerer und die Entstehung einer Abhängigkeit ist um so wahrscheinlicher, je früher mit dem Rauchen begonnen wird.

Christian Nowak ging besonders auf die Gefahren des Passivrauchens ein. Durch die Änderung des § 5 der Arbeitsstättenverordnung wurden die Arbeitgeber verpflichtet, geeignete Maßnahmen zum Schutz des Arbeitnehmers vor dem Passivrauchen zu treffen. Deshalb werde das Thema Nichtraucherschutz in vielen Unternehmen heiß diskutiert. Gerade Großunternehmen wie die Siemens AG haben aber erkannt, dass die Einrichtung von so genannten Raucherräumen nicht die optimale Lösung ist, weil der Raum sehr unangenehm riecht, Tabakgeruch trotzdem auf Flure und in Treppenhäuser zieht und oft teuere Büroflächen zweckentfremdet werden. Andererseits sei das Rauchverbot im Gebäude betriebswirtschaftlich gesehen unvernünftig, weil unproduktive Wegezeiten von und zu den Raucherplätzen vor dem Gebäude entstehen. Gleichzeitig würden die am Arbeitsplatz verbleibenden Nichtraucher deutlich mehr belastet.

Hier bietet Smoke Free Systems aus Erlangen eine innovative Lösungen zum Schutz von Nichtrauchern an. Uwe Natterer stellte die mobile, offene Raucherkabine vor, deren kleinste Ausführung gerade einmal zwei Quadratmeter Aufstellfläche benötigt. Nun können Raucher im Gebäude rauchen und gleichzeitig werden Nichtraucher wirksam vor dem Passivrauchen geschützt. Das verbessere die Kommunikation zwischen diesen beiden Gruppen, Streitigkeiten und Diskussionen über das Thema Rauchen lösten sich in Luft auf. Gleichzeitig garantiere das patentierte Verfahren die sichere Entsorgung von Asche und Zigarettenstummeln. Zwischenzeitlich sind allein in Bayern mehr als 400 derartige Raucherkabinen im Einsatz.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 39

 
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