Für den Nürnberger Bauträger Schultheiss Wohnbau war das vergangene Jahr wieder äußerst erfolgreich. Der Umsatz kletterte in einem anhaltend schwierigen Markt um 44 Prozent auf 51 Mio. Euro. Die Gesamtleistung wird in der Bilanz mit 50,5 Mio. Euro ausgewiesen, ein Plus von 34 Prozent. Insgesamt wurden im Großraum Bauvorhaben mit einem Bauvolumen von 51 Mio. Euro begonnen, fertig gestellt wurde ein Volumen von 53 Mio. Euro - insgesamt 218 Wohnungen und Häuser. Die Ertragslage sei wiederum zufriedenstellend gewesen, zudem habe man die Eigenkapitalausstattung weiter verbessern können, so Vorstands-Chef Anton Waffler, dessen Firma sich insbesondere im gehobenen Marktsegment bewegt.
Die Zahl der Mitarbeiter stieg 2005 auf rund 90 Beschäftigte, mit drei neuen Azubis erhöhte sich die Zahl der Lehrlinge auf insgesamt sechs. Zudem förderte das Unternehmen auch die Schaffung von zwei neuen Ausbildungsplätzen bei den Zulieferbetrieben mit jeweils 2500 Euro Anreizprämie. Im laufenden Jahr soll die Zahl der Mitarbeiter auf fast 160 steigen.
Die zum Jahresanfang gegründete Rohbautochter Schultheiss Hoch- und Tiefbau hat vom Start weg 43 ehemalige Mitarbeiter der insolventen Nürnberger Eiwobau neu eingestellt, innerhalb von vier Wochen stießen weitere 20 neue Kollegen hinzu. Zudem würden aktuell noch sechs Azubis gesucht, die sich zum Hochbauer, Schreiner oder Betonwerker ausbilden lassen wollen. Allerdings sei es nicht einfach, geeignete Bewerber zu finden. Mit der Rohbautochter sei man nun in der Lage, etwa 80 Prozent des eigenen Auftragsvolumens von etwa elf bis zwölf Mio. Euro selbst zu erbringen.
Das laufende Jahr begann in den ersten vier Monaten mit einem Umsatzplus von vier Prozent auf zehn Mio. Euro. Neben der winterlichen Witterung vor allem im Januar und Februar hätten vor allem Vorzieheffekte wegen des Wegfalls der Eigenheimzulage für den langsameren Start gesorgt, sagt Waffler. Im Gegenzug könnte allerdings auch in diesem Herbst und Winter das Geschäft wieder überproportional wachsen, wenn die angehenden Eigenheimbesitzer der Anfang 2007 drohenden Erhöhung der Mehrwertsteuer noch entgegen wollen. Immerhin könnte eine steuerbedingte Preiserhöhung von etwa zwei Prozent auf die gesamte Kaufsumme auf die Kunden zukommen.
Auf der Bauagenda stehen 2006 erneut auch große Bauvorhaben, wie etwa 61 Wohnungen und 19 Häuser in Erlangen sowie Projekte im Röthenbacher Landgraben oder in Fürth-Poppenreuth. Der Planung zufolge sollen etwa 250 Häuser und Wohnungen mit einem Bauvolumen von fast 55 Mio. Euro in Angriff genommen werden.
Mit dem Angebot liege man voll im Trend. Denn insbesondere in Nürnberg, Fürth und Erlangen verbuche die Metropolregion Nürnberg kontinuierliche „Zuwanderungsgewinne“. Zudem werde die Landflucht von hohen Benzinkosten, dem obligatorischen zweiten Auto oder dem zu großen Eigenheim, aus dem die Kinder ausgezogen sind, befördert. Flankiert von der schwachen Neubautätigkeit sind zudem die Mietpreise seit 2004 um etwa sieben Prozent gestiegen – ein weiteres Plus für ein Eigenheim von Schultheiss, findet Waffler.
