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Clearaudio electronic

Optimales Klangerlebnis mit der klassischen LP

Es gibt sie noch, die Musikenthusiasten, die trotz der digitalen Unterhaltungselektronik die klassische Vinyl-Scheibe bevorzugen. Viele von ihnen wollen trotz analoger Technik nicht auf höchste Wiedergabequalität verzichten. Diese kleine, aber weltweit wachsende Zielgruppe versorgt die Erlanger Clearaudio electronic GmbH mit „handgemachter“ Spitzentechnologie.

Seit 28 Jahren produziert die Manufaktur High-End-Analogtechnik mit dem Qualitätsmerkmal „Hand-Made in Germany“. Das Anliegen des Firmengründers Peter Suchy war es, den Stellenwert der Schallplatte durch perfekte Klangwiedergabe zu bewahren. Man verfolge den Anspruch, mit deutscher Feinmechanikkunst Spitzentechnik, edelste Materialien und Ästhetik zu vereinen. Vor allem Amerikaner und Asiaten schätzen die Handarbeit der Erlanger Firma, die im Jahr 2005 rund 6 500 Plattenspieler für Kunden in über 70 Ländern anfertigte. Jährlich werden 7,5 Mio. Vinyl-Alben weltweit verkauft, davon mehr als ein Fünftel in den USA – Tendenz steigend. Hinzu kommen nach Aussage Suchys, der das Unternehmen zusammen mit seinen Söhnen Patrick und Robert leitet, die unzähligen Schallplatten, die von Musikliebhabern auf dem Globus seit Jahrzehnten in Ehren gehalten werden. Trotz MP3-Playern und DVD-Multimedia-Alben sehen die Geschäftsführer deshalb einen wachsenden Markt für hochklassige Plattenspieler. Nicht zuletzt deshalb, weil anspruchsvolle Musikfreunde ihre Stereoanlage zunehmend wieder durch einen Plattenspieler ergänzen.

Bei Clearaudio streben 36 Mitarbeiter danach, perfektes Design und höchste Klangqualität zu erreichen. „So werden von einer Schallplatte Informationen hörbar, die bis heute keine digitale Technik liefern kann“, erklärt Peter Suchy. Nicht zuletzt durch permanente Forschungsarbeit dringe man in die „vierte Dimension der Musik“ vor.

Der Durchbruch von Clearaudio kam im Jahr 1979 mit dem so genannten Moving Coil-Tonabnehmer. Clearaudio entwickelt und produziert vom Tonabnehmer mit feinsten Goldspulen bis hin zu Plattenspielern aus Acryl, Edelstahl und Schichtholz alle Bestandteile selbst. Zum Sortiment zählen auch Tonabnehmer, Tonarme, Endstufen, Verstärker und sämtliches Zubehör.

Neben den High-End-Lösungen gibt es seit einiger Zeit auch Einsteigermodelle, die sich nach Unternehmensangaben dennoch durch technische Finessen auszeichnen, die andere Geräte nicht aufweisen. Beispielsweise wartungsfreie Teilelager, präzisionsgedrehte Plattenteller aus Acryl oder Antriebseinheiten, die vom Chassis vollständig entkoppelt sind. Wer sich selbst mit dieser Technologie nicht zufrieden geben will, muss tief in die Tasche greifen: Die Preise für die High-Tech-Systeme „Ambient“ und „Master Reference“ beginnen bei über 4 000 bzw. über 12 000 Euro, bei den Top-Modellen kommen je nach Kundenwunsch noch weitere Kosten für Tonarm, Tonabnehmer und Verkabelung hinzu. Für absolut fehlerfreie Wiedergabe sorgen u.a. ein spezieller Riemenantrieb, der gegenseitige Zugkräfte von Antrieb und Tellerlager aufhebt, drei mechanisch entkoppelte Motoren und drei Antriebsriemen.

Um die anspruchsvolle Kundengruppe nicht nur mit ausgefeilter Abspieltechnik, sondern auch mit perfekten Tonträgern zu begeistern, hat Clearaudio im vergangenen Jahr einen langfristigen Lizenzvertrag mit der Deutschen Grammophon GmbH abgeschlossen. In enger Zusammenarbeit mit Heinz Wildhagen, dem jetzt in Nürnberg lebenden langjährigen Tonmeister der Deutschen Grammophon, wird das Archiv der Plattenfirma ausgewertet, um Aufnahmen in kleinen Auflagen von 500 oder 1 000 Exemplaren wieder aufzulegen.

Für die Platten, die in den Originalcovern verkauft werden, werden ausschließlich die Originalbänder verwendet, die weder digital noch in anderer Form bearbeitet werden. Höchste Qualität soll vielmehr durch modernste Produktionsmethoden erreicht werden. Erst nach 30 Testpressungen (so genannte „White Labels“) entscheiden Suchy und Wildhagen über die Produktion im deutschen Pallas-Presswerk. Um eine absolut plane LP zu erreichen, werden diese 48 Stunden zwischen Aluminiumplatten abgekühlt. Als Material wird Virgin Vinyl verwendet, weil es Störfreiheit, Langlebigkeit und gute Handhabbarkeit in sich vereint. Auf diese Weise sind beispielsweise Aufnahmen vergangener Jahrzehnte von Beethovens Symphonie Nr. 6 oder von Mozarts Zauberflöte „wiederauferstanden“. Im Programm sind aber auch Aufzeichnungen der letzten Jahre, etwa „La Traviata“ mit Anna Netrebko und Rolando Villazón.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 66

 
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