Die Deutsche Post beschäftigt deutschlandweit knapp 190 000 Arbeitnehmer und ist damit eines der größten Unternehmen der Bundesrepublik. In Mittelfranken ist es mit zahlreichen Niederlassungen und Geschäftszweigen präsent, beschäftigt ca. 6 000 Mitarbeiter und gehört damit zu den großen Arbeitgebern.
In Nürnberg-Langwasser ist die Brief-Niederlassung beheimatet mit ihrem im Mai 1997 in Betrieb genommenen Briefzentrum. Hier werden alle Briefsendungen, die aus dem Postleitzahlen-Gebiet 90/91 versandt werden bzw. für diese Region bestimmt sind, sortiert und bearbeitet. Zwei Jahre zuvor wurde im Gewerbepark Nürnberg-Feucht ein modernes Paketzentrum eröffnet, das dieselbe Aufgabe für Päckchen und Paketsendungen in Mittelfranken sowie in Teilen Oberfrankens und der Oberpfalz leistet.
Ebenfalls in Nürnberg ansässig ist eines der acht Produktionszentren der Deutschen Post PrintCom, einem Tochterunternehmen der Deutschen Post. Hier werden aus elektronischen Briefdaten „echte“ Briefe gemacht, d.h. der Kunde schickt per Datenleitung, was hier ausgedruckt, kuvertiert und verschickt sowie – je nach Wunsch des Auftraggebers – zusätzlich mit Informations- oder Werbematerial bestückt werden soll. Kunden sind z.B. Finanzdienstleister, Versicherungen oder Telekommunikations-Unternehmen, die individuelle Schreiben an eine große Empfängerzahl verschicken.
Täglich stellt die Deutsche Post in Deutschland mehr als 72 Mio. Briefe und rund zwei Mio. Pakete zu und bedient zwischen zwei und drei Mio. Kunden in ihren Filialen. Das Unternehmen, das auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurückblickt, befindet sich seit Anfang der 90er-Jahre in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Seine dynamische Entwicklung gilt weltweit als Modell für eine gelungene Privatisierung und Internationalisierung.
Seit der Umwandlung der Deutschen Bundespost in die Aktiengesellschaft Deutsche Post AG am 1. Januar 1995 hat sich die ehemals hoch defizitäre Bundesbehörde zu einem profitablen und weltweit tätigen Unternehmen entwickelt. Bereits fünf Jahre nach Gründung der AG erfolgte im November 2000 der Gang an die Börse, seither ist die Deutsche Post im DAX 30 der wichtigsten deutschen Unternehmen notiert. Heute ist der Konzern Deutsche Post World Net mit rund 500 000 Mitarbeitern in über 220 Ländern und Territorien aktiv. Der Jahresumsatz lag 2005 bei nahezu 45 Mrd. Euro und mit der Akquisition des britischen Logistikunternehmens Exel im vergangenen Dezember ist er eigenen Angaben zufolge der aktuell größte Logistiker weltweit.
Neben den klassischen Post-Dienstleistungen im Inland bietet Deutsche Post World Net mit ihrer Tochter DHL inzwischen auf allen Kontinenten Express- und Logistikdienstleistungen an. Über den Land-, See- und Luftweg werden jährlich rund 1,5 Mrd. Sendungen ausgeliefert – vom Express-Brief bis zum tonnenschweren Container. DHL Global Mail bündelt das internationale Briefgeschäft und ist einer der weltweiten Marktführer bei grenzüberschreitenden Briefdienstleistungen. Und schließlich gehört mit der Postbank und ihren rund zwölf Mio. Kunden die laut Unternehmensangaben führende Privatkundenbank Deutschlands zum Konzern.
Durch beträchtliche Investitionen in moderne Logistiksysteme werden Briefe und Pakete heute schneller denn je zugestellt, so die Deutsche Post. Waren 1995 noch 89 Prozent der Briefe bereits am nächsten Tag beim Empfänger, sind es heute 95 Prozent – eine Laufzeit, für die in anderen Ländern meist ein Express-Zuschlag gezahlt werden müsse. Auch den Service in den mehr als 12 000 Filialen habe man verbessert: Heute haben sie durchschnittlich 42 Stunden pro Woche geöffnet, 1990 waren es nur 18 Stunden, außerdem bieten sie neben postalischen Standardprodukten auch weiterführende Angebote wieHandy- oder Stromverträge. In den 850 Postbank-Centern gibt es darüber hinaus individuelle Beratung zu Finanzdienstleistungen, von Versicherungen über Bausparverträge bis hin zum Aktiendepot. Darüber hinaus arbeitet die Post seit zwölf Jahren mit Partnerfilialen zusammen: Zum Netzwerk gehören derzeit 7 500 Einzelhandelsgeschäfte, die Postprodukte und -dienstleistungen anbieten. Für die Deutsche Post stellen die Partnerfilialen eine kostengünstige Alternative zu den eigenen Filialen dar, zudem könne man auf diese Weise nicht nur in eigenständigen Gemeinden präsent sein, sondern auch in Wohngebieten mit mehr als 2 000 Einwohnern.
