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Käppner

Verpackungsmaschinen für viele Einsatzgebiete

Fast jeder kennt die großen Kartons, in denen Möbelteile auf den Zusammenbau, Kleidungsstücke auf die Anprobe oder Haushaltsgeräte auf die Inbetriebnahme warten. Alle Arbeitsgänge, um diese Kartons zu formen, zu füllen und schließlich versandfertig zu machen, erfolgen meist vollautomatisch – beispielsweise auf Anlagen, die die Firma Käppner in Veitsbronn baut. Der Familienbetrieb mit zwölf Beschäftigten konnte am 1. Juni 2006 sein 75-jähriges Bestehen feiern.

Für das Jubiläumsjahr erwartet die Geschäftsleitung einen Umsatz von rund drei Mio Euro, die zu etwa gleichen Teilen aus dem Bau von Sondermaschinen und dem Verkauf von Standardmaschinen und Verpackungsmaterialien stammen. Käppner beliefert praktisch alle Branchen, zu den Betreibern von Käppner-Maschinen und -Anlagen gehören Firmen wie adidas, Adelholzener Alpenquellen, BMW, Bosch, Fackelmann, Fielmann, Leoni Bordnetzsysteme, Playmobil, Quelle, Ravensburger Spieleverlag, Schwan-Stabilo, Siemens, Stihl, Würth und ZF-Sachs.

Die Geschichte der Firma Käppner begann am 1. Juni 1931, als der Unternehmer Georg Käppner ein Großhandelsunternehmen für Bindfaden und Seilwaren in das Handelsregister eintragen ließ. In den 50er Jahren wurde das Lieferprogramm um Klebestreifen, Heftklammern, Umreifungsband und spezielle Umreifungsgeräte erweitert, in den 70er Jahren kamen Kartonverschließmaschinen, Rollenbahnen und automatische Umreifungsmaschinen ausländischer Hersteller hinzu. In den 80er Jahren wurde das Angebot mit Palettiermaschinen abgerundet. Außerdem wurde eine Werkstatt eingerichtet, wo seitdem anwenderspezifische Verpackungslinien gebaut werden. Heute umfasst das Firmenprogramm alle Maschinen, die nötig sind, um halb- oder vollautomatisch Pappkartons aufzurichten, die Kartonklappen zu falten, die Kartons zu fördern, zu füllen, zu etikettieren, zu schließen, mit Kunststoffbändern zu umreifen, auf Paletten zu setzen und die Paletten schließlich mit Stretchfolie zu umwickeln. Zu den Produktionsbeispielen der jüngeren Zeit gehört eine rund 40 Meter lange Anlage, auf der ein namhafter Fensterhersteller Einbau-Dachfenster verpackt: Am Anfang der Anlage entnimmt ein Greifer die noch flachen Kartons einem Stapel und legt sie in die erste Station, wo sie ihre Form erhalten. Dann werden die Kartons durch verschiedene, einander folgende Stationen geführt, wo die bereits erwähnten Arbeitsgänge erfolgen. Schließlich nimmt ein Roboter je zehn versandfertige Kartons, führt sie in eine Folienumwickelmaschine und setzt das so entstandene Gebinde auf Versandpaletten.

Die Käppner-Anlagen entsprechen dem Wunsch vieler Unternehmen, aus einer Hand eine kompetente Beratung und eine anlagentechnische Komplettlösung zu erhalten. „Die Kunden“, so Ernst Käppner, Sohn des Unternehmensgründers und heutiger Geschäftsführer des Unternehmens, „sagen uns, was verpackt werden soll, was dabei besonders beachtet werden muss und welcher Raum für die Verpackungsanlage zur Verfügung steht. Den Rest machen wir.“ Zum „Rest“ gehören die Konstruktion der Anlage, die Montage der Anlage aus zugekauften, zumeist standardisierten Komponenten, der Probelauf und schließlich die Inbetriebnahme beim Kunden. Die eigentliche Wertschöpfung steckt in dem in langen Jahren gewachsenen Know-how, das in jede Konstruktion einfließt, und in der elektronischen Steuerung, die im eigenen Haus entwickelt wird und das eigentliche Herz einer Anlage darstellt.

Gut 90 Prozent der von Käppner gebauten Maschinen und Anlagen sind im süddeutschen Raum in Betrieb, so dass in Service-Fällen der Kundendienst-Spezialist rasch vor Ort eingreifen kann. Viele Anfragen lassen sich aber auch vom Firmensitz aus bearbeiten, wo ein Elektroniker über Modem und Telefon in die Elektronik der betroffenen Anlage eingreifen, die Ursache einer Störung analysieren und, falls nicht auch ein Verschleißteil ausgetauscht werden muss, auch beheben kann.

Seit Anfang der 90er Jahre bildet die Firma auch ihren eigenen Nachwuchs aus, praktisch jedes Jahr wird ein Lehrling eingestellt. Außerdem steht Ernst Käppner sein Sohn Alexander zur Seite, der nach dem Abitur eine Lehre als Maschinenbauer absolvierte und die Meisterprüfung als Maschinenbaumechaniker ablegte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2006, Seite 52

 
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