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EAE

Expressflug Köln - Nürnberg

Die Fluggesellschaft European Air Express (EAE) mit Sitz in Mönchengladbach bedient seit diesem Jahr die Strecke Nürnberg – Köln. Fünf Tage die Woche heben die Maschinen morgens in Richtung Rhein ab und kehren abends an die Pegnitz zurück. „Die Flugzeiten orientieren sich an den Bedürfnissen von Geschäftskunden“, so Verkaufsleiter Tobias Richter. Sie sind die wichtigste Zielgruppe, die man u.a. mit geringen Wartezeiten zufrieden stellen will: 20 Minuten vor dem Abflug sollen für den Check-In genügen, zudem betont man die vorhandenen Platzreservierungen und das Vielflieger-Bonusprogramm, die bei anderen Airlines dieser Größe nicht zu haben seien. „Wir strengen uns an, den Spagat zwischen Service und Sicherheit zu schaffen und trotzdem niedrige Preise zu halten“, sagt Richter.

Die Auslastung der Köln-Strecke beträgt laut Richter momentan durchschnittlich 40 Prozent und ist also noch ausbaufähig. Sie sei stark von Messen abhängig, so dass trotzdem Überlegungen bestünden, eine dritte Frequenz einzurichten. Laut Reto Manitz, Pressesprecher des Flughafen Nürnberg, ist Köln auch für Wochenendreisen von privaten Fluggästen im Kommen. Geschätzt werden vom Flughafen Nürnberg die Flexibilität des kleinen Anbieters, man sehe deshalb großes Potenzial für neue Strecken von EAE. „Die Airline ist einer der seltenen Privatinvestoren, der nicht auf eine Gruppe Rücksicht zu nehmen hat“, so Manitz, der betont, dass man bewusst auch die kleinen Nischen bedienen möchte.

Die Fluggesellschaft blickt auf acht Jahre Erfahrung zurück. Im Dezember 1998 als European Air Express GmbH & Co. KG in Mönchengladbach gegründet, nahm sie zwei Monate später den Flugbetrieb mit einem einzigen 19-sitzigen Jet auf. Heute umfasst die Flotte fünf eigene ATR-Propmaschinen und zwei geleaste Metroliner, die von eigenen Technikern gewartet werden und mit denen im vergangenen Jahr 87 000 Passagiere befördert wurden. An die 80 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen, davon sind etwa 50 Piloten und Flugbegleiter. Mit an Bord ist Geschäftsführer Ulrich Sigmann, der auf langjährige Erfahrung bei Eurowings zurückblicken kann. Von der Eurowings-Übernahme durch die Lufthansa profitierte auch EAE, da die Strecke Köln-Nürnberg aus kartellrechtlichen Gründen abgegeben werden musste. Hauptflughafen von EAE ist Münster/Osnabrück, daneben werden Berlin, Stuttgart, Zürich, Genf und Amsterdam angeflogen. Charterflüge, die gerne von Sportvereinen genutzt werden, gehören mit zum Programm.

EAE ist Teil der Vibro-Gruppe aus Mönchengladbach, die als Holding u.a. einen Fahrrad-Filialisten und die „Indoor-Skihalle“ in Neuss unter ihrem Dach hat. Reines Investment ist die Airline für die Gesellschafter nicht, sondern „Herzblut“: Zwei der vier Investoren-Brüder sind selbst leidenschaftliche Hobby-Piloten.

Autor/in: 
slm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2006, Seite 76

 
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