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Bratwurst-Röslein

Gastlichkeit seit Dürer und Sachs

Auf eine bewegte Geschichte kann das Bratwurst-Röslein am Rathausplatz zurückblicken, die Gregor Lemke als Geschäftsführer seit zehn Jahren maßgeblich beeinflusst. Vor 575 Jahren wird in alten Hausbriefen erstmals eine „Bierschenkbehausung“ erwähnt, die im Laufe der Jahrhunderte unter dem Namen „Zu den drei Rosen“ von Albrecht Dürer, Hans Sachs und Peter Vischer besucht wurde. Als „Bratwurst-Röslein“ tauchte das Wirtshaus vor 100 Jahren erstmals auf, 1996 richtete Gregor Lemke dort eine Großgastronomie nach Münchner Vorbild ein.

Zum zehnjährigen Jubiläum als Geschäftsführer hat Lemke eine neue elektronische Schankanlage angeschafft. Kostenpunkt der Investition, mit der Lemke sechs bis acht Schankkellner spart: 120 000 Euro. Bereits die alte Schankanlage funktionierte vollautomatisch und buchte die Getränke bereits in dem Augenblick, in dem sie den Tresen verließen. Bei 65 fest angestellten Mitarbeitern und 35 bis 40 Aushilfen behält der Wirt so den Überblick.

Als Lemke im August 1996 nach einer Generalsanierung das „Bratwurst-Röslein“ wieder eröffnete, hatte der Münchner erst einmal mit typisch Nürnberger Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen: „Man dachte, da kommt ein Münchner und zeigt uns, wie man Bratwürste brät.“ Vor allem überraschte ihn, dass die Nürnberger deutlich weniger Bier trinken als die Münchner, deren Durst er als Chef des „Donisl“ kennen gelernt hatte.

Heute weiß er seine Umsätze und die Nürnberger Vorzüge richtig einzuordnen, gerne wird er von der lokalen Presse als „Promi-Wirt“ betitelt und viele Nürnberger schauen regelmäßig in dem Lokal in Hauptmarktnähe vorbei. 40 000 Gäste – laut Lemke „eine gesunde Mischung aus Touristen und Einheimischen“ – werden im Jahr auf 550 Plätzen nach einem ausgeklügelten System verköstigt. „Selbst zu Höchstzeiten wartet keiner länger als zehn Minuten auf sein Essen“, betont Lemke. „An Spitzentagen, wie beispielsweise zum Christkindlesmarkt, servieren wir täglich 3 600 Mahlzeiten.“

Der gute Zuspruch der Gäste schlägt sich in den Geschäftszahlen nieder, die sich in den zehn Jahren verdoppelt haben: Im Eröffnungsjahr setzte Lemke etwa 4,2 Mio. DM um, heute sind es circa vier Mio. Euro. Mittlerweile ist der Wirt 100-prozentiger Gesellschafter des Bratwurst-Rösleins und hält dazu 75 Prozent der Kulturbrauerei Lederer, seinem zweiten Standbein.

Autor/in: 
slm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2006, Seite 75

 
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