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Hans Brochier Holding

Teile bleiben in der Familie

Bei der insolventen Hans Brochier Holdings Ltd., Nürnberg, zeichnen sich positive Lösungen für die Kerngeschäftsfelder ab. Die von Insolvenzverwalter Joachim Exner, Kanzlei Beck & Partner, Nürnberg, geführten Verhandlungen zur Fortführung der intakten Sparten zeigen bereits Erfolge. Die Niederlassungen Nürnberg und München des Rohrleitungsbaus wurden an eine Investorengruppe veräußert, die maßgeblich von dem Nürnberger Unternehmer Alexander Brochier geprägt wird. Die ehemalige Sparte wird unter Beteiligung des Managements in zwei GmbHs als Brochier Rohrleitungsbau GmbH, Nürnberg bzw. München, fortgeführt. Dadurch behalten 130 Mitarbeiter einschließlich der 18 Auszubildenden an diesen Standorten ihren Arbeitsplatz. Geschäftsführer der beiden neuen GmbHs ist Werner Mühlmann, der zuvor verantwortlich für dieses Geschäftsgebiet war.

Für Alexander Brochier, Geschäftsführer der A. Brochier Holding GmbH & Co. KG, Nürnberg, bedeutet dies eine Rückkehr zu den Wurzeln des Familienunternehmens, das sich Anfang der 90er Jahre in die jetzt insolvente Gruppe und die von der Insolvenz nicht betroffene A. Brochier Holding aufteilte. Die Veräußerung dieses Teilbereichs gelang innerhalb von nur zwei Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens, so Insolvenzverwalter Exner. Im Insolvenzzeitraum wurden nicht nur die vorliegenden Aufträge ohne Beschränkung abgearbeitet, sondern auch neue Aufträge erteilt.

Kurz nach dem Verkauf der Standorte Nürnberg und München konnte auch die Niederlassung Aschaffenburg wieder durchstarten: Für fast alle der dort beschäftigten rund 90 Personen sind neue Arbeitsverträge bereits unterschrieben worden oder stehen kurz vor der Unterzeichnung. Neuer Eigentümer des Unternehmensteils Rohrleitungsbau in Aschaffenburg ist die Diringer & Scheidel Bauunternehmung GmbH, Mannheim.

Ebenfalls neu an den Start geht der Bereich Brandschutztechnik und Sprinklerbau in Nürnberg, der von Mitarbeitern im Rahmen eines Management-Buy-Outs übernommen wurde. Dadurch bleiben weitere 15 Arbeitsplätze bestehen.

Für die Hans Brochier Holdings Ltd., die 2005 rund 113 Mio. Euro Umsatz erzielte, wurde am 4. August 2006 Insolvenz angemeldet, Insolvenzeröffnung war am 1. Oktober. Betroffen waren deutschlandweit 730 Mitarbeiter, davon rund 350 im Raum Nürnberg. Insgesamt zeichnet sich für die Beschäftigten eine sehr gute Lösung ab, so Exner. Zahlreiche Arbeitnehmer hätten sich selbst einen neuen Arbeitsplatz gesucht, viele weitere Arbeitsplätze seien durch die Teilverkäufe gesichert worden. Deshalb könnten fast zwei Drittel der von der Insolvenz betroffenen Personen nahtlos weiterarbeiten. Für weitere Standorte seinen aussichtsreiche Übernahmegespräche im Gange.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2006, Seite 59

 
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