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W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag

Millionen-Investition in neue Druckmaschinen

Der Maschinenpark von W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag GmbH & Co KG ist 2006 gewachsen: Insgesamt wurden Investitionen von fünf Mio. Euro getätigt. Bei einem Tag der offenen Tür stellte die Nürnberger Druckerei ihre Neuanschaffungen vor.

Saxofonklänge, deutsch-italienische Schmankerl, Signierstunden mit FCN-Spielern sowie Fachvorträge – auf die Besucher wartete am Firmenstandort in Nürnberg-Eibach ein buntes Programm. Im Mittelpunkt standen dabei die zwei neuen Druckmaschinen – eine Sechs- und eine Zehnfarben-Bogenoffsetmaschine – sowie eine neue Falzmaschine und ein Sammelhefter in der Buchbinderei. Damit besitzt das Unternehmen jetzt vier Druckmaschinen. „Die Auftragsabwicklung beschleunigt sich und gleichzeitig steigt die Qualität der Produkte“, erklärte Inhaber und Geschäftsführer Reiner Niebauer. Als nächstes will der Firmenchef die Druckvorstufe ausbauen, weil das Auftragsvolumen deutlich gestiegen sei. Am Ende soll in diesem Bereich eine Verdoppelung der Kapazität stehen. Seit August dieses Jahres sind die Nürnberger nach dem so genannten „Prozess-Standard Offsetdruck“, der von Verbänden der Druck- und Medienindustrie gemeinsam mit zwei Forschungsinstituten verliehen wird, zertifiziert.

Derzeit sind bei Tümmel 60 Mitarbeiter beschäftigt, die meisten von ihnen im Geschäftsbereich Druck. Neben Zeitschriften, Broschüren, Katalogen, Plakaten und Kalendern erscheinen regelmäßig Bildbände, die sich mit der Region Franken befassen.

Die Firma Tümmel lässt sich bis auf das Buchimperium der Familie Endter in Nürnberg zurückverfolgen. Als Verleger, Buchdrucker und -händler beherrschte sie den oberdeutschen Buchmarkt des 17. Jahrhunderts. Der aus Braunschweig stammende Wilhelm Tümmel erwarb die Druckerei 1835. Mit dem Fränkischen Kurier baute er eine erfolgreiche Tageszeitung auf, für die er 1878 die erste Rotationsmaschine in Bayern aufstellen ließ. Nach der Jahrhundertwende wandte sich das Unternehmen zunehmend dem Buch- und Tiefdruck sowie der Herstellung von Zeitschriften und Massendrucksachen zu. Seit 1926 erschien auch das Nürnberger Adressbuch bei Tümmels, bei der drei Jahre zuvor MAN mit 50 Prozent als Teilhaber eingestiegen war. Als die Familie Tümmel 1929 aus dem Unternehmen ausschied, übernahm die MAN ihren 50-prozentigen Anteil. Bis 1992, als der Maschinenbaukonzern seine Anteile verkaufte, war Tümmel im Alleinbesitz der MAN AG. Alleiniger Inhaber der Druckerei ist seit 1997 Reiner Niebauer.

Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Standort in der Altstadt (Burgstraße 1-3, heute Haus „eckstein“) wurde wieder aufgebaut und blieb bis zum Umzug nach Eibach 1995 der Firmensitz.

Autor/in: 
roy.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2006, Seite 52

 
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