Die HeineMack GmbH hat im Juni für das System des Boxdorfer Modellrestaurants ’s Baggers ein Patent vom Deutschen Patent- und Markenamt München erhalten. Zwischenzeitlich meldete das Unternehmen das Patent auch in Europa und Nordamerika an. Damit kann Geschäftsführer Michael Mack nun Lizenzen für den Transport von Speisen und Getränken durch Schwerkraft verkaufen. Im Auge hat er dabei vor allem Fast-Food-Ketten, die mit dem System Betriebskosten sparen sollen: In einem durchschnittlichen Fast-Food-Restaurant könnte laut der Firma auf 60 bis 80 Prozent des Personals verzichtet werden.
Die Speisen und Getränke, die direkt am Tisch über berührungsempfindliche Bildschirme (sogenannte Touchscreens) bestellt werden, kommen im ’s Baggers auf einem Schienensystem zielgerichtet zu den Gästen. Das funktioniert ohne Antriebe oder Zufuhr von Energie – rein durch Schwerkraft. Franchise-Anfragen liegen bereits vor, denn das Modellprojekt im Nürnberger Norden gestaltet sich erfolgreich. An die 15 000 Gäste haben das Restaurant seit der Eröffnung vor Ostern besucht und an die 1 000 Kundenkarten wurden in den ersten zwölf Wochen ausgegeben. 28 Mitarbeiter sind angestellt, davon 14 in der Küche und elf im Service.
Auch die Restaurant-Software bietet Besonderheiten: Am Touchscreen kann der Gast Informationen zu Lieferanten und Lebensmittelqualität abrufen sowie die Bewertungen anderer Gäste einsehen. Direkt vor Ort kann der Gast Weiterempfehlungen per E-Mail oder SMS versenden. Im Pilotrestaurant in Nürnberg geschieht dies durchschnittlich 90 Mal am Tag. Darüber hinaus kann die Software jegliche Unterhaltung, die das Internet bietet, übertragen. Blick in die Küche, Filme, Kinderprogramm und Sportveranstaltungen – alles ist möglich. Im Backoffice-System befinden sich die Mitarbeiterverwaltung, die Lagerverwaltung, eine Nachbestellungsautomatisierung, der Speisen- und Getränkepool sowie diverse statistische Erhebungen.
Pünktlich zum Herbstanfang schweben im `s Baggers die Speisen und Getränke auch ins Freie: Am 21. September wurde nach einem „Kleinkrieg mit den Behörden“ (Mack) ein Biergarten mit 100 Plätzen eröffnet. Lebensmittel und Vorprodukte stammen fast ausschließlich von Landwirten und Metzgern aus der fränkischen Region. Auf Glutamat, Konservierungs- und Farbstoffe wird gänzlich verzichtet. Neben traditionellen fränkischen Gerichten findet der Gast auch neuartige Kreationen wie zum Beispiel Bratwürste mit Curry und Kurkuma.
