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Bruni Polke Service

Outsourcing beim Kunden

„Wir haben eine Antwort auf die Globalisierung und die Betriebsverlagerungen ins Ausland“, sagt Lars Stiefvater, Gründer und Chef der Nürnberger Bruni Polke Service GmbH. Als er den Outsourcing-Betrieb im Frühjahr 2005 gründete, hatte er eine klare Vision seiner Dienstleistungen für alle Bereiche des produzierenden Gewerbes. „Wir stehen für innerbetriebliches Outsourcing, bei dem die Arbeit nicht nach außen vergeben wird, sondern im Haus des Kunden verbleibt.“

Statt einen eigenen Maschinenpark aufzubauen, mietet sich Stiefvater beim Kundenbetrieb ein, übernimmt den Betrieb der Maschinen und bedient diese mit einer eigenen Mannschaft. So verpackt er für Nürnberger Bratwursthersteller in Spitzenzeiten mehrere Tonnen dieser lokalen Spezialität am Tag. Abgerechnet wird nach Stück, Karton oder Gewicht, sodass für den Auftraggeber weder kranke Mitarbeiter noch Betriebsstörungen zu Buche schlagen. Zudem werde das gesamte Spektrum des Arbeitsschutzes von der Aufsichtspflicht bis zu den Unfallverhütungsvorschriften gewährleistet.

Der erste Auftrag in der Lebensmittelindustrie war eine Maschine, die Bruni Polke Service mit rund 15 Mitarbeitern betrieb. Im ersten Rumpfgeschäftsjahr wurde ein Umsatz von 800 000 Euro erzielt, 2006 waren es bereits 1,6 Mio. Euro und 2007 ca. drei Mio. Euro. Für 2008 peilt Stiefvater ein weiteres Plus von 20 Prozent an. Auch das Mitarbeiterwachstum verläuft rasant. Im vergangenen Jahr standen 100 Beschäftigte auf der Gehaltsliste, derzeit sind es mehr als 200.

Stiefvater, zuvor Betriebsleiter bei Bruni Polke Zeitarbeit, arbeitet aber nicht mit Zeitarbeitern, sondern beschäftigt seine Mitarbeiter „in Vollzeit und unbefristet“. Und während sich etwa ungelernte Hilfsarbeiter in der Zeitarbeitsbranche mit etwa sieben Euro Stundenlohn zufrieden geben müssten, kämen sie bei ihm auf bis zu zwölf Euro die Stunde. Zudem ist der Firmenchef ein Anhänger des Leistungslohn. Einen Kunden habe er schon aufgeben wollen, weil das Tagesziel nicht erreicht werden konnte. Erst als er auf einen Leistungslohn umstellte, stieg der Output um bis zu 40 Prozent.

Auf der Referenzliste stehen Kunden wie Edeka, Wolff oder Schlüters, die Aufträge werden für Spitzenzeiten oder gar ganzjährig vergeben, nicht nur in der Lebensmittelproduktion, sondern auch in der Verpackung. „Innerbetriebliches Outsourcing ist überall dort denkbar, wo standardisierte Prozesse manuell ausgeführt werden können“, erläutert Stiefvater, der auch in Süd- und Ostdeutschland aktiv ist und derzeit Kontakte nach Österreich knüpft. Der Jungunternehmer sieht sich gut aufgestellt, denn bundesweit gebe es lediglich eine Handvoll Mitbewerber: „Diese Dienstleistung ist in Deutschland voll im Kommen.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2008, Seite 63

 
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