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Patenter Technologie-Standort

Die Region Nürnberg gehört bei Forschung und Entwicklung zur Spitzengruppe in Deutschland, so der aktuelle „Patent-Report“ der IHK.

Ein Drittel aller Patentanmeldungen in Deutschland kommt laut Deutschem Patent- und Markenamt (DPMA) aus nur fünf Regionen: Stuttgart, München, Düsseldorf, Rhein-Main und Mittelfranken. Eine genauere Analyse, die die IHK nun vorgelegt hat, bestätigt, dass die Wirtschaftsregion Nürnberg bei den wichtigen Schlüsseltechnologien vorne mit dabei ist. 5,6 Prozent der „Patenterstpublikationen“ in Deutschland entfallen demnach auf Mittelfranken. Das ist deutlich mehr als nach Einwohnerzahl und Bruttoinlandsprodukt zu erwarten wäre. Untersucht hatte die IHK die Patentpublikationen, die beim DPMA von Oktober 2006 bis September 2007 veröffentlicht wurden.

Besonders erfreulich ist nach Auffassung der IHK, dass sich die Schwerpunktsetzung auf regionale Kompetenzfelder ganz offensichtlich ausgezahlt hat: So schneidet Mittelfranken beispielsweise in der Medizintechnik weit überdurchschnittlich ab. In der Sparte „Diagnostik/Chirurgie“ kommen sogar über 37 Prozent der Patentanmeldungen aus der Region Nürnberg. Aber auch die Kompetenzfelder „Information und Kommunikation“, „Energie und Umwelt“ und „Automation“ sind im bundesweiten Vergleich mit führend.

In folgenden Technologiefeldern meldeten Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Mittelfranken die meisten Patente an (Bezeichnung nach der Internationalen Patentklassifikation (IPC):

  • Diagnostik; Chirurgie; Identifizierung
  • Untersuchen oder Analysieren von Stoffen durch Bestimmen ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften
  • Getriebe
  • Wellen; Einzelteile von Kurbeltrieben; Lager
  • Elektronische Digitalrechner
  • Bilddatenverarbeitung, -erzeugung
  • Ventile für Kraft- und Arbeitsmaschinen
  • Halbleiterbauelemente
  • Messen elektrischer oder magnetischer Größen
  • Fahrzeuge, Fahrzeugausstattung oder Fahrzeugteile

Damit ist Mittelfranken weitgehend in den Technologien erfolgreich, die auch deutschlandweit mit die höchsten Zahlen der Patentanmeldungen haben. Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung ist die Frage, ob die Innovationen aus Mittelfranken Technologiefelder betreffen, für die weltweit eine hohe Nachfrage besteht. Deshalb wurde in der IHK-Studie auch betrachtet, wie sich die Patente beim Europäischen Patentamt (EPA) verteilen – einer wichtigen Adresse für international agierende Technologieunternehmen unabhängig von deren Firmensitz. Die Analyse zeigte, dass Mittelfranken in mindestens vier Technologiebereichen, die weltweit am stärksten gefragt sind, punkten kann: „Diagnostik; Chirurgie; Identifizierung“, „Elektronische Digitalrechner“, „Halbleiterbauelemente“ und „Untersuchen oder Analysieren von Stoffen durch Bestimmen ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften“.

An der Spitze der aktivsten Patentanmeldern aus Mittelfranken stehen unangefochten die hiesigen Standorte der Siemens AG und die Schaeffler KG, Herzogenaurach, forschungsintensiv sind auch die regionalen Standorte von Bosch, Areva NP, Alcatel-Lucent, Prinovis und Federal-Mogul. Kleine und mittlere Unternehmen finden sich dagegen unter den „Top 20“ der Patentanmelder aus Mittelfranken kaum.

Der gesamte Patentreport kann unter www.ihk-nuernberg.de heruntergeladen werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2008, Seite 10

 
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