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Bleibende Eindrücke organisieren

Event“ hört sich meist nach ausufernden Partys und der Eventmanager nach einem unfundierten Modeberuf an. Der „Veranstaltungskaufmann“ dagegen erinnert eher an wenig aufregende Administration. Mittlerweile aber hat der „Eventmanager“ die Partyschiene verlassen und reüssiert als anerkannter Veranstaltungskaufmann in der Wirtschaft. Wurden früher Firmen- und Kundenveranstaltungen von der Marketing-Abteilung mitbetreut, kümmern sich nun die eigens ausgebildeten Veranstaltungskaufleute um professionell geplante und zielgerichtete Unternehmensaktionen.

Der Beruf eines Veranstaltungskaufmanns bleibt auch in Zukunft eine Kombination aus kreativer Konzeption, exakter Planung und der auf alle Eventualitäten vorbereiteten operativen Umsetzung. Der Eventmanager ist ein Organisator – ein Organisator von Eindrücken, Erlebnissen und Emotionen. Quereinsteiger, die keine fundierte Ausbildung im Eventmanagement haben, werden es zukünftig schwer haben, in diesem Beruf Fuß zu fassen. Angesichts der Aktualität von Events in der Marketing-Praxis ist eine stärkere Professionalisierung der Event-Ausbildung und die konsequente Weiterbildung der in der Branche Tätigen unbedingt erforderlich.

Branche mit Wachstumsraten
Laut Aussage des FME (Forum Marketing-Eventagenturen) haben Messen und Events mit 39 Prozent (das entspricht einem Wert von 3,3 Mrd. Euro) nicht nur den größten Anteil an den Marketing-Aufwendungen im verarbeitenden Gewerbe, sondern auch noch hervorragende Wachstumsaussichten. Für den Zeitraum 2004 bis 2007 soll das Marketing-Budget für Events um rund ein Viertel angewachsen sein. Darüber hinaus wird die direkte und strategisch zielgerichtete Kommunikation mit der Zielgruppe immer wichtiger: 60 Prozent der befragten Unternehmen sehen in der Live-Kommunikation das Instrument der Zukunft. Somit gewinnen Events als mittlerweile fester Bestandteil im Marketing-Mix eines Unternehmens immer mehr an Gewicht.

Ein Eventmanager sollte die besondere Qualität der „Live”-Kommunikation sicherstellen können. Bei den Berufseinsteigern sind zupackende Charaktere gefragt, allerdings auch kaufmännische Vorbildung, erste Erfahrungen in der Organisation von Veranstaltungen, Kreativität, Einsatzbereitschaft und Stressresistenz.

Die Aufgabenpalette, die der Eventmanager bewältigen muss und an die die Auszubildenden herangeführt werden, ist breit. Sie reicht von der Erstellung von Netz- und Ablaufplänen über die Beurteilung von Räumen, Bühnen, technischer Ausstattung und Möbeln bis zur Auswahl von Künstlern, der Buchung von Hotelzimmern und Catering-Services. Sehr gute Englischkentnisse, Flexibilität, Reisebereitschaft und Verhandlungsgeschick sind ebenfalls unabdingbar für diejenigen, die sich für den Beruf des Veranstaltungskaufmanns (IHK) interessieren.

Die Ausbildung erfolgt dual: In einer Event­agentur wird der oder die Auszubildende an die Praxis herangeführt, die Berufsschule vermittelt alle nötigen theoretischen Kenntnisse. Neben dem Veranstaltungskaufmann gibt es noch die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungen, Bankette und Events. Eventmanager müssen nicht studiert haben.

Wer jedoch vermeiden will, dass die Berufslaufbahn als Event-Fachkraft endet, sollte eine fundierte Hochschulausbildung ins Auge fassen. Neben einem Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing bieten sich beispielsweise folgende Studiengänge an:

  • Medien- und Event-Akademie in Baden-Baden: Zweijähriger Aufbau-Studiengang „Europäischer Event-Manager“ mit MBA-Abschluss. Kosten pro Semester: 1 000 Euro
  • Berufsakademie Ravensburg: Dreijähriger dualer Studiengang zum „Diplombetriebswirt Messen und Kongresse“ und der einjährige berufsbegleitende „European Master in Congress Management“ (EMCM).
  • Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Essen: Zweijähriges Studium zum „Event-Management-Ökonomen“.
  • Fernuniversität Hagen: Zweijähriger Studiengang (sechs bis acht Wochenstunden) „Kulturtourismus und Event-Management“.
Externer Kontakt: Patrick Kraft ist Geschäftsführer der Agentur projekt.quartett in Nürnberg kraft@projekt-quartett.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2008, Seite 40

 
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