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Diehl

Karl Diehl verstorben

Dipl.-Ing. Karl Diehl, eine der größten fränkischen Unternehmerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Diehl Stiftung & Co. KG, ist am 19. Januar 2008 im Alter von 100 Jahren gestorben.

Karl Diehl wurde am 4. Mai 1907 als Sohn des Epitaphenherstellers und Ziseleurs Heinrich Diehl und seiner Frau Margarete in Nürnberg geboren. Er trat 1930 in das elterliche Metall-, Guss und Presswerk Heinrich Diehl ein, dessen Leitung er nach dem frühen Tod seines Vaters 1938 übernahm. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er das kriegszerstörte und demontierte Unternehmen wieder auf und machte aus dem Halbzeugwerk seines Vaters einen international tätigen Technologiekonzern, der heute in den vier Teilkonzernen Metall, Controls, Defense und Aerosystems mit 11 000 Mitarbeitern 2,2 Mrd. Euro umsetzt. Öffentlichen Respekt erwarb sich Diehl, als die Familie 1997 unabhängige Historiker beauftragte, um die Rolle des Unternehmens während der NS-Zeit zu untersuchen und die Firmengeschichte aufzuarbeiten.

Der Verstorbene setzte sich in hohem Maße für soziale Belange sowie für Kunst und Kultur ein. So hat er in frühen Jahren den „Heinrich-Diehl-Gedächtnis-Fonds“ zur sozialen Absicherung seiner Betriebsangehörigen gegründet und später die „Karl-Diehl-Stiftung für Menschen in Not“, die Bedürftigen im Raum Nürnberg Hilfe leistet. Auch der Arbeit der Altstadtfreunde war er über viele Jahrzehnte hinweg bis zu seinem Tod eng verbunden. Er trug nachhaltig zum Wiederaufbau der Stadt sowie zur Restaurierung historischer Gebäude bei. Zu den zahlreichen Ehrungen, die Karl Diehl für seine Leistungen zuteil wurden, gehören das Große Verdienstkreuz mit Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Bayerische Verdienstorden sowie die Verdienstmedaillen von Baden-Württemberg und des Saarlandes. Zudem erhielt Karl Diehl die Ehrenbürgerwürde von Nürnberg und Röthenbach sowie der Gemeinde Nonnweiler. Von der IHK, deren Präsidium, Vollversammlung und Industrieausschuss er viele Jahre angehörte und deren Bildungsaktivitäten er auch finanziell unterstützte, wurde er für seine Verdienste um die Region Nürnberg mit der Kammerehrenmedaille ausgezeichnet.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2008, Seite 65

 
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