30 Mitarbeiter beschäftigt die Thermosensorik GmbH, die im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Erlangen-Tennenlohe ansässig ist. Sie entstand 1998 als Ausgründung der Universität Erlangen-Nürnberg und entwickelt Systeme für die zerstörungsfreie Material- und Bauteilprüfung. Das Produktspektrum umfasst hochauflösende Infrarot-Systemkameras, manuelle Prüfsysteme für Labors und vollautomatische Prüfanlagen, die in der Fertigung Risse, fehlerhafte Fügeverbindungen und andere Qualitätsmängel sichtbar machen.
Weit über 100 solcher Systeme sind bereits bei Forschungseinrichtungen, in der Automobilindustrie, in der Energietechnik und bei anderen Industriezweigen in Betrieb, so Geschäftsführer Thomas Hierl, der 2003 mit dem IHK-Gründerpreis ausgezeichnet wurde. Seit 2006 ist die Siemens AG über ihre Töchter Siemens Venture Capital GmbH und Siemens Technologie Accelerator GmbH als Minderheitsgesellschafter an Thermosensorik beteiligt.
Von Siemens kamen auch zwei Großaufträge, die Thermosensorik vor Kurzem vermeldete und die ein Gesamtvolumen von zwei Mio. Euro haben. Siemens-Werke in Großbritannien und China, die Gasturbinen fertigen, bestellten in Erlangen Anlagen, um Turbinenschaufeln vollautomatisch und zerstörungsfrei zu prüfen. Diese Prüfanlagen messen robotergestützt, wie sich die Wärme im Material der Turbinenschaufeln ausbreitet. Wenn der Wärmefluss gestört ist, deutet dies auf Materialfehler hin, die durch die Systeme lokalisiert werden. Hierl erwartet von den beiden Aufträgen eine Signalwirkung und rechnet mit verstärkter Aufmerksamkeit bei anderen Herstellern von Kraftwerksturbinen und Strahltriebwerken.