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Fachverlag Hans Carl

Wissensdurstige Leser in aller Welt

In mehr als 160 Ländern wird die "Brauwelt" gelesen, das Flaggschiff der Fachverlag Hans Carl GmbH mit Sitz in Nürnberg. Die Fachzeitschrift für das gesamte Brauwesen und die Getränkewirtschaft erscheint in fünf Sprachen und erreicht in der Zielgruppe eine Marktdurchdringung von 95 Prozent. "Ob in der Mongolei oder in Brasilien, überall wird die ,Brauwelt' gelesen", so Wolf-Dieter Schoyerer, der Vertriebs- und Marketingleiter des Verlages.

Grund dafür ist sicherlich die internationale Ausrichtung des fränkischen Familienunternehmens, das 1861 mit der Gründung der "Allgemeinen Hopfenzeitung" den Grundstein für die "Brauwelt", wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg genannt wurde, und für den gesamten Verlag legte. Seitdem hat sich das Familienunternehmen auf die gesamte Brau- und Getränkebranche konzentriert. Michael Schmitt steht seit 2006 in sechster Generation als alleiniger Geschäftsführer an seiner Spitze. Mit den verschiedenen Produkten deckt der Verlag die gesamte Bandbreite der Branche ab: Die "Brauwelt" ist eher technisch orientiert und richtet sich an kaufmännische und technische Führungskräfte von Brauereien und Mälzereien, eine weitere Zielgruppe sind Hochschul- und Forschungsinstitute. Die englischsprachige "Brewing Science" und frühere "Monatsschrift für Brauwissenschaft" wird ausschließlich online publiziert und ist das wissenschaftliche Publikationsmedium der Brauereiforschung. "getränke markt", die dritte große Zeitschrift, gibt es seit über 25 Jahren und richtet sich an Entscheider im Getränkefachgroß- und -einzelhandel sowie an die Groß- und Spitzengastronomie.

Der Schritt auf den internationalen Markt erfolgte in den 80er Jahren mit der "Brauwelt international", die in englischer Sprache sechs Mal im Jahr erscheint. Joint Ventures und Kooperationen in Südamerika, China und Russland folgten in den 90ern. Heute erscheint die "Brauwelt" drei bis vier Mal im Jahr auf Spanisch, Chinesisch bzw. Russisch. Die redaktionelle Arbeit findet in Nürnberg-Ziegelstein statt, lediglich Übersetzung und Druck übernehmen die Partner in China und Russland.

Neben den drei Flaggschiffen bringt der Verlag eine Reihe von Verbandszeitschriften heraus. Die Zeitschriften machen den größten Teil des Umsatzes aus. Fach- und Lehrbücher sowie Fachwörterbücher für die Brau- und Getränkebranche, beispielsweise "Ausgewählte Kapitel der Brauereitechnologie", runden die Produktpalette ab.

Der Standort Nürnberg ist für den Verlag nicht zuletzt deshalb ideal, weil die weltweite Getränke-Leitmesse Brau Beviale hier stattfindet. Dort werden in drei Tagen 20 Prozent des Jahresumsatzes in der Sparte Fachbücher "eingefahren". Der Fachverlag bezeichne sich als "Mittler der Brau- und Getränkebranche", zumindest was den deutschen Markt betreffe, so Schoyerer.

Dabei spielt Aktualität eine große Rolle. Um diese in allen Ecken der Welt zu gewährleisten, hat man im Verlag ein Drei-Säulen-Konzept entwickelt: das Zusammenspiel von Printausgabe, Newsletter und Datenarchiv.

Heimat im Programm
In seiner Branche ist der Verlag eine etablierte Größe, in der fränkischen Öffentlichkeit kennt man ihn hauptsächlich durch seine regionale Literatur: Wanderführer, Bildbände, geschichtliche und kunsthistorische Bücher sind im Programm. Darunter auch ein englischer Bildband über Nürnberg, der sich vor allem als Geschenk für ausländische Geschäftspartner eigne, so Schoyerer. Im letzten Jahr wagte man sich nach langen Jahren wieder auf das Terrain der Belletristik: Herausgebracht wurde der Roman "888 Meter Heimat" des Nürnberger Schriftstellers Godehard Schramm, der darin ein privates Bild von Nürnberg zeichnet. Der prominente Literat erweitert mit seiner episodenhaften Annäherung an die fränkische Metropole den Autorenkreis, der bisher eher von weniger bekannten Namen geprägt war.

Im letzten Jahrhundert trat die Familie Carl intensiv als Mäzen auf. An die Tradition des kulturellen Engagements knüpft die "Kunstchronik" an, die seit 1948 als Fachzeitschrift für Kunstgeschichte eine Besonderheit im Portfolio des Fachverlags ist und in Zusammenarbeit mit dem Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte entsteht.

1992 war der Verlag von der Breiten Gasse in das neu errichtete Gebäude in Ziegelstein gezogen, wo rund 30 Mitarbeiter tätig sind. Gedruckt werden die Publikationen des Verlages Hans Carl nicht im eigenen Haus, sondern in Druckereien im süddeutschen Raum. In den nächsten Jahren will der Verlag vor allem im Ausland weiter wachsen, die USA und Kanada hat das Nürnberger Unternehmen dabei besonders im Blick.

Autor/in: 
Susanne Martin
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2008, Seite 52

 
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