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MAN

Motorenbau in Nürnberg läuft auf vollen Touren

Die MAN AG blickt in diesem Jahr auf eine 250-jährige Geschichte zurück. So alt ist keine der im deutschen Aktienindex Dax gelisteten Firmen. Visionäre und Unternehmer prägten von Anfang an die Geschicke des Unternehmens, dessen erste Wurzeln in das Jahr 1758 zurückreichten, als im Ruhrgebiet die Eisenhütte St. Antony gegründet wurde.

1898 schrieb Anton von Rieppel, Direktor der Nürnberger Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett & Comp., an Heinrich von Buz, den Direktor der Maschinenfabrik Augsburg, dass er eine Fusion vorschlage. Seine Absicht war dabei, etwaige Übernahmen aus Westdeutschland oder anderen Regionen abzuwehren. Tatsächlich kam der Zusammenschluss zustande und 1908 bekam das Unternehmen den neuen Namen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, kurz M.A.N. Der Firmenkurzname feiert also in diesem Jahr den 100. Geburtstag.

Wenige Jahre nach dem Zusammenschluss – 1915 – begann M.A.N. in Nürnberg mit dem Bau von Lastwagen, in den 20er-Jahren stellte MAN-Vorstand Otto Mayer das Werk Nürnberg auf Fließbandfertigung um. Nach weiteren Fusionen und Übernahmen, bedingt auch durch die beiden Weltkriege, fiel dem Standort Nürnberg nach der Neuordnung des Konzerns 2002 wieder eine wichtige Rolle zu – und zwar im Motorenbereich.

Im Jubiläumsjahr der MAN AG läuft in Nürnberg die Produktion in der Geschäftseinheit Motoren der MAN Nutzfahrzeuge AG, München, auf hohen Touren. Im größten Einzelindustriebetrieb der Frankenmetropole werden 2008 voraussichtlich 130 000 Motoren hergestellt, nachdem im Jahr zuvor erstmals die Marke von 113 000 übersprungen wurde. Dabei handelt es sich um Diesel- und Gasmotoren mit einem Leistungsspektrum von 47 kW bis 1 140 kW (64 PS bis 1 550 PS). Diese werden zum großen Teil für Nutzfahrzeuge von MAN gebaut, aber auch für andere Industrie- und Marineanwendungen sowie sonstige Nutz- und Schienenfahrzeuge oder Land- und Baumaschinen.

Ständig gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch die Mitarbeiterzahl in Nürnberg. Laut Jürgen Schlerf, Personalleiter der Geschäftseinheit, waren es vor drei Jahren 3 600 Mitarbeiter, heute sind 4 300 Personen am Standort beschäftigt. Auf hohem Niveau bleibt auch die Zahl der Auszubildenden: Jährlich werden rund 55 Auszubildende eingestellt und in aller Regel nach dem Ende ihrer Ausbildung übernommen.

Große Bedeutung hat am Standort Nürnberg der Bereich Forschung und Entwicklung, rund 450 Mitarbeiter sind dort tätig. Laufend werden neue Motorenbaureihen entwickelt: Im Herbst 2007 brachte MAN Nürnberg mit dem 680 PS starken V8 erneut den leistungsfähigsten Seriendieselmotor der Welt heraus. Geforscht wird vor allem an Schlüsseltechnologien zur Senkung von Emissionen, derzeit mit Motoren, welche die Anforderungen der Euro-Norm 6 erfüllen, die erst in einigen Jahren verbindlich sein wird.

Autor/in: 
sm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2008, Seite 49

 
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