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Markenstudie

Franchise mit Emotionen

Oft werden die Franchise-Nehmer vor Ort nur unzureichend in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit eingebunden, so eine aktuelle Untersuchung.

Markenführung ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Franchise-Branche. Das erklärt auch maßgeblich den großen wirtschaftlichen Erfolg dieser Branche in Deutschland in den vergangenen Jahren, so die aktuelle Eigenstudie "Franchise-Markenstudie", die von Icon Added Value, Nürnberg, und Brand Rating, München, durchgeführt wurde.

Die Studie deckte jedoch auch zwei branchentypische Schwachpunkte auf: Der erste Aspekt bezieht sich auf die Organisation des Marketings. Alle untersuchten Franchise-Systeme schneiden bei überregionalen Marketing- und PR-Maßnahmen gut ab. Aber oft werden die Franchise-Nehmer vor Ort von den Franchise-Gebern nicht ausreichend in Kampagnen eingebunden. Zum Zweiten stellt die Erhebung Schwächen bei Preis-Leistungs-Verhältnis, Innovationsgrad und Markendifferenzierung fest.

Darüber hinaus zeigte sich, dass die getesteten Franchise-Marken emotional ein weit weniger positives Gefühl bewirken als dies etablierte Marken aus anderen Branchen tun, die sich an Endverbraucher wenden. Auch Franchise-Marken mit guten Bewertungen bei Qualität und Preis-Leistungsverhältnis gelingt es kaum, bei den Zielgruppen ein gutes Gefühl beim Kauf oder der Nutzung zu vermitteln, erklären die Autoren der Studie. Jedoch liege gerade in der Schaffung von emotionaler Nähe der Schlüssel zur Kundenbindung, so Gerlinde Köder-Böhm von Icon Added Value. Es sei abzusehen, dass in Zukunft gerade solche Franchise-Systeme besonderen Erfolg haben werden, die neben den klassischen Marketing-Maßnahmen auf zentraler Ebene auch ein effektives kooperatives Markenmanagement etablieren. Die Franchise-Systeme müssten also den Erfahrungsaustausch mit den lokalen Franchise-Nehmern verstärken. Konkret müsste dafür gesorgt werden, dass die Marke dort, wo die Kunden kaufen bzw. die Dienstleistungen nutzen, stärker als bisher wahrgenommen wird. Die Franchise-Nehmer und deren Mitarbeiter spielen dabei eine tragende Rolle.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2008, Seite 33

 
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