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Humanoptics

Neuentwicklungen für besseres Sehen

Der Erlanger Spezialist für Augenlinsen und –implantate, die an der Börse notierte Humanoptics AG, exportiert derzeit in 40 Länder der Erde – und will bevorzugt in den Wachstumsmärkten Indien, Osteuropa und China expandieren. Das Unternehmen agiert in einem Markt mit rund 1,8 Mrd. US-Dollar Volumen, dem Experten angesichts des Aufbruchs in vielen Schwellenländern langfristig pro Jahr eine Expansion zwischen fünf und sieben Prozent zutrauen.

Vertriebskooperationen bestehen ebenso in Frankreich, Spanien und Italien. Dennoch werden in Deutschland noch 55 Prozent des Umsatzes generiert. Humanoptics erwartet – nach Jahren der Verlustvorträge – im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 12,8 Mio. Euro und einen Gewinn von 2,1 Mio. Euro. Vorstandsvorsitzender Karl Klamann: "Wir ernten jetzt die Früchte für unsere Entwicklungstätigkeiten der vergangenen Jahre." Die Produktion wurde weitgehend automatisiert. Dennoch sind insgesamt 82 Mitarbeiter in den drei Standorten tätig: 33 in Erlangen, 32 in St. Augustin und 17 in Mannheim.

Die neueste Innovation von Humanoptics ist die "Add-on-Linse". Diese Zusatzlinse wird vor die viele Jahre zuvor einoperierte und möglicherweise nicht mehr absolute Sehkraft verleihende Implantatslinse ins Auge gesetzt, erspart damit den komplizierten Austausch der alten Linse und ermöglicht eine wesentlich verbesserte Sehkraft. Klamann verspricht sich von seiner "am Markt bisher einzigartigen Neuentwicklung" gerade in Deutschland ein erhebliches Marktpotenzial. Die zweite Neuigkeit stellt eine künstliche Iris dar, die vor allem für Unfallverletzte gedacht ist. Mit einer der rund 35 verschiedenen Linsen im Programm des Erlanger Herstellers lassen sich gleichzeitig mit der Grauen-Star-OP auch Nah- und Fernsichtprobleme, Hornhautverkrümmungen oder Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Farben beheben.

Humanoptics wurde 1999 von Karl Klamann gegründet – damals mit dem französischen Augenchirurgen Prof. Khalil Hanna als Partner. Das Unternehmen erhielt mehrere Preise, u. a. beim Businessplan-Wettbewerb des Netzwerks Nordbayern 1999, beim Deutschen Gründerpreis 2002 und "Entrepreneur des Jahres 2003".

Autor/in: 

gr.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2008, Seite 82

 
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