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IHK-Sonderumfrage

Energiekosten als wichtigste Sorge der Unternehmen

Die Wirtschaft in Mittelfranken sieht die höheren Rohstoff- und Energiekosten als größte Bedrohung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und für das eigene Unternehmen an – noch vor der Finanzmarktkrise.

Das Risiko für das eigene Unternehmen wird erstaunlicherweise als geringer eingeschätzt als das volkswirtschaftliche. Die mittelfränkischen Unternehmer wissen aber, dass sie diese Belastungen kaum auffangen können, da sie nur schwer über die Preise auf die Kunden überwälzbar sind. Daher fordern die mittelfränkischen Unternehmen von der Politik in Land, Bund und EU ein schlüssiges Gesamtkonzept, wie kurz-, mittel- und langfristig stabile Preise für Rohstoffe und Energie zu sichern sind. Dies ist das Ergebnis einer Sonderumfrage der IHK, bei der über 400 mittelfränkische Unternehmen zu den wesentlichen Risiken für die Konjunktur befragt wurden.

Vorgestellt und diskutiert wurde die Umfrage bei der IHK-Vollversammlung, dem 90 Unternehmer umfassenden "Parlament der Wirtschaft". Das Plenum unterstützte nachdrücklich diese Forderungen nach einem strategischen Konzept gegen steigende Rohstoff- und Energiekosten. Zudem forderte sie einen Verzicht auf die geplante 50-prozentige Erhöhung der Lkw-Maut, die die Gütertransporte verteuert und Unternehmen und Arbeitsplätze im Transportgewerbe gefährdet. Die Politik müsse nun entschlossen handeln, um eine Rückkehr auf den Wachstumskurs der letzten Jahre zu unterstützen, so IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst.

Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie belasten die Wirtschaft gleich doppelt: Erstens schmälern sie als direkte Kosten der Leistungserstellung von Unternehmen die Erträge und damit die Spielräume für Investitionen und Beschäftigung. Zweitens sorgen sie für knappere Kassen bei den Kunden – vom Endverbraucher bis zum Weltunternehmen – und vermindern so die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.

Vor diesem Hintergrund muss eine Senkung von Mineralöl- und Kfz-Steuer kurzfristig höchste Priorität genießen. Im Bereich der Strommärkte hält die Wirtschaft mittelfristig mehr von einer fortgesetzten Deregulierung als von steuerlichen Entlastungen oder Spezialtarifen. Langfristig befürworten die mittelfränkischen Unternehmen eine Förderung alternativer Energien.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2008, Seite 11

 
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