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WiM-Serie: Metropolregion Kompakt (Teil 8)

Raum für erfolgreiche Kooperationen

Die Wirtschaft in der Metropolregion Nürnberg profitiert auf vielfältige Weise von der Kommunikation über kommunale Grenzen hinweg.

Als regionaler Verbund wirkt die Metropolregion Nürnberg in zweierlei Richtung: Sie bündelt die Kräfte nach innen und vertritt die Interessen der Region geschlossen nach außen. Die beiden Effekte ergänzen einander in dem Ziel, die Metropolregion international als attraktiven Standort und Lebensraum zu etablieren. Das gilt für Kultur und Tourismus, für Forschung und Wissenschaft – und in besonderem Maße auch für die Wirtschaft. Dabei erweisen sich Kooperation und Vernetzung als die tragenden Pfeiler.

Vernetzung auf allen Ebenen


Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. 18 Hochschulen gibt es in der Region, hinzu kommen renommierte Forschungseinrichtungen. Dort werden Ideen entwickelt, die in innovative Produkte münden – die MP3-Technologie aus dem Erlanger Fraunhofer Institut ist eines der besten Beispiele dafür. Wie gut dieser Austausch funktionieren kann, zeigt der "Wissenschaftstag", den die Metropolregion in diesem Sommer zum zweiten Mal veranstaltet hat. 500 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kamen auf dem Bayreuther Campus zusammen.

Entwicklungsleitbild


Die Vernetzung von Forschung und Industrie fließt als Grundgedanke auch in das "Entwicklungsleitbild der Europäischen Metropolregion Nürnberg" ein. Das strategische Konzept wird derzeit auf der Basis des bestehenden "Entwicklungsleitbilds für Mittelfranken" erarbeitet und soll Anfang 2009 verabschiedet werden. Unter Federführung der Nürnberger IHK definierte ein Projektteam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung sieben technologisch geprägte Kernkompetenzen: Verkehr und Logistik, Automotive, Information und Kommunikation, Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, Neue Materialien sowie Automation und Produktionstechnik.

Cluster


Diese Kernkompetenzen sind als Cluster konzipiert, das heißt: Produktion, Forschung und Dienstleistung arbeiten eng miteinander vernetzt. Daher umfasst das Entwicklungsleitbild auch Querschnittstechnologien wie die Bio- und Nanotechnologie und innovative Dienstleistungen, etwa aus den Bereichen Rechts- und Wirtschaftsberatung, Marktforschung und Datenverarbeitung. Das Entwicklungsleitbild definiert damit die spezifischen Stärken der Region, die langfristig ausgebaut werden sollen. Denn nur mit einem eigenen, klar definierten Profil kann die Metropolregion Nürnberg im globalen Standortwettbewerb bestehen.

Zusammenarbeit der IHKs


Die fünf Industrie- und Handelskammern der Metropolregion – neben der IHK Nürnberg die IHKs Bayreuth, Coburg, Regensburg und Würzburg – verstehen sich als Motor der Vernetzung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Unmittelbar nach deren Gründung schlossen die IHKs ein Kooperationsabkommen und legten eine gemeinsame Projektliste vor. Der Ausbau der Infrastruktur in der Metropolregion hat dabei einen besonders hohen Stellenwert. Schließlich sind optimale Verkehrsverbindungen die Voraussetzung für Handel und Wirtschaft – regional und europaweit. Das "12-Punkte Programm" der IHKs vereint wichtige Argumente für herausragende Verkehrsprojekte auf Straße und Schiene, zu Wasser und in der Luft. Zwei davon konnten jüngst abgeschlossen werden: Im September wurden die letzten Teilstücke der A 73 Lichtenfels – Suhl und der A 6 Nürnberg – Prag feierlich eröffnet.

Eine intensive Zusammenarbeit ist nicht zuletzt auch bei der Förderung der regionalen Wirtschaftskreisläufe gefragt. Schon jetzt werben verschiedene Regionalinitiativen in der Metropolregion dafür, das reiche Angebot an lokalen Produkten stärker zu nutzen. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel, aber auch für den Dienstleistungsbereich wie das örtliche Handwerk.

All diese Aktivitäten kennzeichnen die Metropolregion Nürnberg als einen Handlungsraum für Kooperationen, wie sie bis dahin in dieser Breite und Intensität nicht möglich waren. Das gemeinsame Handeln kommt jedoch nicht nur der Wirtschaft zugute. Es fördert zugleich die metropolitane Identität und damit das selbstbewusste Auftreten nach außen.

Autor/in: 
Dr. Janette Witt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2008, Seite 22

 
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