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Moritzberg-Werkstätten

Zuverlässiger Partner für Unternehmen

"Uns ist nicht bange vor der Zukunft", erklärt Hans-Manfred Wolf, Leiter der Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe Nürnberger Land e.V. in Lauf-Schönberg. Er ist trotz Wirtschaftskrise optimistisch, obwohl auch die Einrichtung am Fuß des Nürnberger Hausbergs die Auswirkungen der Konjunkturflaute zu spüren bekommt: Die Aufträge der Kfz- und Maschinenbauindustrie sind rückläufig, dementsprechend ist die Auslastung mancher Produktionsgruppen zurückgegangen. Aber Diplom-Betriebswirt Wolf ist zuversichtlich, die Durststrecke ohne gravierende Schäden zu überstehen: "Dank unserer Eigenkapitalquote sind wir gut aufgestellt."

Die Anfänge der Moritzberg-Werkstätten, in der heute rund 320 Menschen mit Handicap beschäftigt sind, reichen bis 1975 zurück: Damals mietete die Lebenshilfe Räume in Günthersbühl, um eine "beschützende Werkstatt" einzurichten. Daraus sind mit dem Umzug 1985 nach Schönberg die Moritzberg-Werkstätten entstanden, im selben Jahr erfolgte auch die Anerkennung nach dem Schwerbehindertengesetz durch die damalige Bundesanstalt für Arbeit. Die Ausbildungsmaßnahmen und die Arbeitsplätze sind so gestaltet, dass sie der individuellen Leistungsfähigkeit der Beschäftigten entsprechen und die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit fördern.

Die Moritzberg-Werkstätten stellen eigene Produkte her, etwa Holzspielzeug, Wärmekissen, Haushaltsartikel oder Glückwunschkarten, die im eigenen Laden, über den Online-Shop und auf Märkten vertrieben werden. Außerdem übernimmt die Einrichtung Aufträge aus der Privatwirtschaft und hat sich als verlässlicher Partner für Industrie- und Handelsunternehmen profiliert. Mit namhaften Firmen aus der Metropolregion verbindet die Moritzberg-Werkstätten eine intensive und langjährige Zusammenarbeit, so Wolf. Das Leistungsspektrum umfasst die Montage für die Automobilindustrie (z.B. Kipphebelwerke für den Einbau in Dieselmotoren), die Bearbeitung und Verarbeitung von Holz und Metall, Elektromontage, Textilarbeiten, Garten- und Landschaftsbau, allgemeine Fertigungsmontagen sowie Unterverpackung.

Dabei bestimmen zwei Grundsätze die Arbeit der Werkstätten, wie Wolf betont: Der Leitspruch "spürbar menschlich" drücke den hohen Stellenwert aus, den die Bedürfnisse der betreuten Menschen bei der Gestaltung der Arbeitsplätze haben. Gleichzeitig sei die Arbeit von einem hohen Qualitätsanspruch geprägt, um die Anforderungen der Auftraggeber zufriedenzustellen. Neben dem Motiv, einen sinnvollen Beitrag zur Eingliederung von Menschen mit Handicap in das Arbeitsleben leisten zu wollen, gibt es für die Zusammenarbeit mit einer anerkannten Werkstätte für Behinderte auch ein materielles Argument: Die Lohnanteile der Werkstättenleistung können zu 50 Prozent von der Summe der sogenannten Ausgleichsabgabe abgesetzt werden. Zu dieser Ausgleichsabgabe sind Unternehmen verpflichtet, die im Jahresdurchschnitt mehr als 20 Arbeitsplätze haben und davon nicht mindestens fünf Prozent mit Schwerbehinderten besetzen. Für jeden nicht besetzten Pflichtarbeitsplatz werden zwischen 1 260 und 3 120 Euro jährlich fällig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2009, Seite 46

 
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