Seit 30 Jahren entwickelt die ertec GmbH in Erlangen-Eltersdorf Konzepte zur Programmierung elektronischer Bausteine. Die Kunden sind hauptsächlich Industrieunternehmen, die elektronische Baugruppen herstellen. Zu ihnen zählen in erster Linie Automobilzulieferer sowie die Branchen erneuerbare Energien, Unterhaltungselektronik und Multimedia. Ein weiteres Geschäftsfeld von ertec sind seit dem Jahr 2000 Programmier-Dienstleistungen, z.B. Programmieren von integrierten Schaltungen (ICs), Markieren, 3D-Inspektion und Packaging.
Gestartet war ertec im Jahr 1980 als Entwickler für Mikroelektronik, heute sieht sich das Unternehmen nach Worten von Geschäftsführer Peter Nickel als Entwickler eigener Programmiersysteme, die in der Industrie zum Einsatz kommen. Besonders in den letzten 20 Jahren habe ertec mit Innovationen für die Elektronikfertigung wichtige Wegmarken gesetzt. Beispiele seien die Entwicklung von komplexen Programmiersystemen für die Massenfertigung, die Entwicklung des ersten vollautomatischen Offline-Programmier-Roboters sowie die Programmierung von bereits bestückten Leiterplatten.
In Erlangen-Eltersdorf sind 15 Mitarbeiter für ertec tätig, zehn von ihnen Ingenieure. Sie setzen pro Jahr rund eine Mio. Euro um, wobei ein Viertel davon auf das Auslandsgeschäft entfällt. Das Produktprogramm der ertec GmbH, die seit 2008 zur HTV-Firmengruppe in Bensheim gehört, umfasst im Wesentlichen drei Produktfelder: Erstens Systeme für die herkömmliche Offline-Programmierung, die manuell oder automatisiert erfolgen kann. Zweitens Lösungen für die Onboard-Programmierung, also die Programmierung von bereits bestückten Leiterplatten in großen Stückzahlen. Und drittens die vollautomatische Programmierung von Bausteinen durch Roboter. Grundsätzlich bietet das Unternehmen seinen Kunden damit die Möglichkeit, alle auf dem Markt erhältlichen programmierbaren Bausteine zu programmieren bzw. zu prüfen. Ein Beispiel für die Automatisierung der Elektronikfertigung ist der parallel arbeitende Programmier-Roboter „Beaver“, der bis zu 700 Bausteine pro Stunde programmiert, Inhalte prüft und die ICs markiert. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Präzisionsautomaten mit einem bildgebenden Verfahren zur Qualitätsmessung und mit lasergestützter Messtechnik. Die Technik stellt sicher, dass die elektronischen Bauteile genauestens positioniert und weitgehend automatisch kontrolliert werden. So wird eine fortlaufende Kontrolle der Prozesse gewährleistet. Zusätzliche Komponenten, die auf Wunsch integriert werden können, sorgen dafür, dass darüber hinaus die Qualitätssicherung selbst in allerkleinsten Toleranzen möglich wird. Ein Einsatzgebiet des Beaver ist die Programmierung von Bauteilen für die Automobilindustrie, wo aus Sicherheitsgründen allerhöchste Qualitätsstandards gelten.
Nach Worten von Vertriebsleiter Rüdiger Streng macht es die hochkomplexe Technologie erforderlich, dass sich ertec sowohl mit seinen Kunden eng abstimmt, als auch den Informationsaustausch mit den Herstellern der Bausteine pflegt. Ebenso seien langfristige Kundenbeziehungen für ertec wichtig, damit die hohen Qualitätsstandards dauerhaft gehalten werden und neue Technologien und Anwendungen entwickelt werden können.
