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Küchen Quelle

Der Neustart ist geglückt

Der Neuanfang der Küchen Quelle als selbstständiges Unternehmen lässt sich gut an: Dr. Bernd Warnick und Dr. Christian Bühler, die beiden Geschäftsführer der Küchen Quelle GmbH, sind in Aufbruchsstimmung. Der Geräuschpegel in der Telefonzentrale ist Musik in ihren Ohren. Er bedeutet, dass Kunden die Küchen Quelle nach wie vor zu schätzen wissen. Alles spricht dafür, dass die Rettung der Küchen Quelle geglückt ist – und damit der Erhalt von circa 400 Arbeitsplätzen in der Firma direkt und bei ihren Zulieferern.

Mit einer Radio-Werbekampagne hat sich die Küchen Quelle im Januar laut und vernehmlich auf dem Markt zurückgemeldet. Dieses Signal ist gut angekommen, wie die Klicks auf der Website und die steigenden Anfragen nach Beratungsterminen zeigen. „Spätestens Mitte des Jahres ist die Wiederaufbauphase abgeschlossen. Dann werden wir wieder in der Gewinnzone sein“, verspricht Warnick. Mittelfristig ist ein Bruttoumsatz von 100 Mio. Euro das Ziel, für 2010 wollen die beiden Geschäftsführer ca. 50 Mio. Euro erreichen.

Dass die Küchen Quelle als einzige operative Einheit den Untergang des Mutter-Konzerns überlebt hat, ist der Entschlossenheit von Bernd Warnick, dem Einsatz der Investoren sowie dem Teamgeist und dem Engagement der Mitarbeiter zu verdanken. Als am 20. Oktober 2009 das Scheitern der Suche nach einem Gesamtinvestor und damit die Liquidation der Quelle verkündet wurden, steigerte diese Mitteilung den Kampfgeist Warnicks: „Ich wollte mich nicht damit abfinden, ein profitables Geschäftsmodell einfach zu beerdigen.“ Der promovierte Diplom-Kaufmann, seit 15 Jahren Leiter der Sparte Küchen Quelle, war wild entschlossen, das Unternehmen durch ein Management-Buyout zu retten.

Noch am Abend des 20. Oktober 2009 liefen die Telefone heiß: Hannes Streng, Vorstandssprecher der BU Holding, und Betreiber von 15 OBI-Baumärkten in der Region, signalisierte großes Interesse an dem Konzept, die Küchen Quelle als eigenständiges Unternehmen weiterzuführen. Bald waren zwei weitere Investoren für einen Neuanfang gewonnen: Alexander Fackelmann, Alleininhaber und Geschäftsführer der Fackelmann GmbH in Hersbruck, und Dr. Christian Bühler, Geschäftsführender Gesellschafter der MittelstandsInvest, Zirndorf. Während Streng und Fackelmann sich als „stille Investoren“ im Hintergrund halten, bilden Bühler und Warnick, der ebenfalls als Teilhaber eingestiegen war, die operative Doppelspitze der Küchen Quelle.

Die vier Investoren waren von dem Geschäftsmodell der Küchen Quelle begeistert. Bühler: „Wir waren überzeugt, dass sich die Fortführung der Küchen Quelle lohnt. Diese Perle wollten wir unbedingt retten.“ Die Attraktivität dieser „Perle“ sei die Monopolstellung im Direktvertrieb maßgefertigter Küchen. „In diesem Geschäftsmodell, dessen komplexe Prozesse die Küchen Quelle virtuos beherrscht, sehen wir ein enormes Potenzial“, schwärmt Bühler. Die Planung der Küchen vor Ort in den Wohnungen bzw. Häusern der Kunden sei der entscheidende Erfolgsfaktor.

Die Herauslösung der Küchen Quelle aus den Konzernstrukturen erwies sich jedoch als „Herkulesaufgabe“, so Warnick: Verträge mussten neu ausgehandelt, Aufgaben wie Datenverarbeitung und Buchhaltung neu eingerichtet werden. Gleichzeitig liefen die Verhandlungen mit dem Otto-Versand über die Markenrechte. Nach vier Wochen „zwischen Hoffnung und Bangen“ war der Deal perfekt: Die Investoren gaben am 20. November die Übernahme und damit das Weiterleben der Küchen Quelle bekannt. Der Umzug aus dem Quelle-Areal in ein Bürohaus im Südwesten von Nürnberg Anfang Februar markiert auch nach außen hin ein Zeichen für den Beginn einer neuen Ära.

Derzeit beschäftigt die Küchen Quelle circa 150 Mitarbeiter, davon 80 Kundenberater im Außendienst und 35 in den Mega-Stores in Nürnberg, Amberg, Regensburg, Frankfurt und Freiburg. Noch sind einige Nachwehen des durch die Turbulenzen im Herbst bedingten Auftragseinbruchs zu spüren, aber die beiden Geschäftsführer sind sehr zuversichtlich. Der Multichannel-Vertrieb über die Megastores, den Einkaufssender HSE 24, das Internet und den soeben erschienenen Katalog soll die Verkaufszahlen steigern. Am wichtigsten Grundsatz der Küchen Quelle will das Führungsduo festhalten: Gute Qualität zu einem vernünftigen Preis. Sämtliche Einbauküchen sind aus deutscher Produktion. „Billigware kommt nicht in unser Sortiment“, unterstreicht Bernd Warnick.

Autor/in: 
aw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2010, Seite 72

 
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