Telefon: +49 911 1335-1335

SIMBA DICKIE

Unternehmensgruppe mit neuen „Spielgefährten“

„Unverändert gut und solide.“ So bezeichnete Geschäftsführer Manfred Duschl bei der Jahrespressekonferenz des Fürther Spielwarenherstellers Simba Dickie Group die momentane Ertrags- und Finanzsituation. Im Jahr 2009 erzielte die Unternehmensgruppe einen konsolidierten Gesamtumsatz in Höhe von 500 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr (525 Mio. Euro) bedeute dies zwar einen Rückgang von etwa fünf Prozent, doch dies habe nichts mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung durch die Krise zu tun. „Die Wirtschaftskrise hat die Spielwarenbranche noch gar nicht erreicht“, ist Duschl überzeugt. Vielmehr seien die Umsatzrückgänge auf schlechte Wechselkurse zurückzuführen. Außerdem habe sich das Unternehmen von einigen Bereichen getrennt.

Zur Simba Dickie Group gehörten bereits die Marken Simba, Dickie, Big, Smoby, Eichhorn, Noris, Schuco, Nicotoy, Carson, Schipper und Tamiya. Im Februar dieses Jahres kamen nun zwei neue Marken hinzu: Zum einen übernahm die Unternehmensgruppe den für Brettspiele bekannten und vielfach ausgezeichneten Zoch Verlag aus München. Mit dieser Investition soll der Spielebereich weiter ausgebaut werden. Zum anderen kam der französische Modellautohersteller Majorette mit Firmensitz in Lyon hinzu. Zwei weitere Marken, die zum Übernahmeportfolio von Majorette gehören, sind Bao und Solido, die den Lernbereich von Smoby Toys und das Schuco Sortiment ergänzen sollen.

Der internationale Anteil der Simba Dickie Group liegt mittlerweile bei über 70 Prozent. Die wichtigsten Exportmärkte waren 2009 die Länder Frankreich, Spanien, Italien, Belgien und England. Seit Herbst 2009 kümmert sich eine eigens gegründete Vertriebsgesellschaft in Leeds um den englischen Markt. Auch in Deutschland soll die Simba-Dickie-Vertriebs GmbH den Facheinzelhandel mit allen Produkten der Simba Dickie Group unmittelbar betreuen und beliefern. Wegen der ab 2010 verstärkten Sicherheitsbestimmungen für Spielzeug in den USA und den damit verbundenen höheren Prüfkosten wird die amerikanische Tochtergesellschaft zum 30. April 2010 aufgelöst werden.

Die Unternehmensgruppe beschäftigte Ende 2009 weltweit 1 650 Mitarbeiter, im Vorjahr waren es noch 1 700 Mitarbeiter gewesen. Die Veränderung resultiert laut Unternehmensangaben aus dem Verkauf der Joint-Venture-Beteiligung an der chinesischen Gesellschaft Simba-Le-Root und dem Kauf des spanischen Dreirad- und Puppenwagenherstellers Picó. Einschließlich der Mitarbeiter in den chinesischen Joint-Venture-Fabriken zählt die Firmengruppe rund 3 500 Mitarbeiter. In Deutschland beläuft sich die Zahl der Mitarbeiter auf 520.

Angesichts der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage will sich Simba Dickie weiterhin „konsolidieren und stabilisieren“ sowie auf die Kerngeschäftsfelder konzentrieren. Für 2010 lautet das Unternehmensziel, die im Jahr 2009 erreichte Umsatzgröße von 500 Mio. Euro zu halten. Investitionen sind in einer Größenordnung von 30 Mio. Euro geplant (zehn Mio. Euro mehr als im Vorjahr), davon sollen rund zehn Mio. Euro in Deutschland investiert werden. Damit erweitert der Spielwarenhersteller u.a. seine Lagerkapazitäten im Logistikzentrum in Sonneberg/Thüringen und schafft dadurch 15 neue Arbeitsplätze.

Autor/in: 

gra.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2010, Seite 65

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick