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Fackelmann

Wieder mehr „Made in Germany“

„Wir glauben an den Standort Deutschland“, sagte Alexander Fackelmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Hersbrucker Fackelmann-Gruppe. Der Hersteller von Haushaltszubehör und Badmöbeln fertigt u.a. in Hersbruck und beim Backformenhersteller Zenker in Aichach wieder mehr seiner Produkte „Made in Germany“. Bei einer Reihe von Produkten sei die Qualität der chinesischen Fertigung nicht ausreichend. Außerdem verteuerten steigende Lohnkosten, Umweltschutz und andere behördliche Auflagen die Fertigung in China um jährlich 15 Prozent. Sein Fazit: „Für die Mitarbeiter in Deutschland ist die Gefahr einer Verlagerung vorbei.“

Allerdings produziert Fackelmann weiterhin an vier Standorten in China und an einem in Indien, der letztes Jahr in Betrieb gegangen ist. Die Produktpalette umfasst 10 000 Haushaltsartikel – vom Zahnstocher über Gurkenschneider bis zu Backblechen für Vanillekipferl. Zur Produktfamilie gehören neben den Marken Fackelmann und Zenker Backformen auch Nirosta, FM professional, TopFilter, Probus Creative Housewares sowie Sweany Reinigungsartikel. Fackelmann bedient fast alle der 50 weltweit größten Handelsorganisationen. Für diese Kunden sind die Mittelfranken oft als Systemanbieter tätig, d.h. die gesamte Befüllung, Neubestückung und Auswertung wird übernommen. Zum Jahreswechsel war Fackelmann mit 34 eigenen Niederlassungen in Europa, Fernost und im Mittleren Osten präsent, in diesem Jahr kommt Australien hinzu. Außerdem stehen noch die Ukraine, Portugal, Griechenland sowie das Baltikum auf der Agenda.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von Fackelmann um zwei Prozent auf 270 Mio. Euro, davon entfielen zwei Drittel auf das Auslandsgeschäft. Ohne die negativen Währungseffekte insbesondere in Osteuropa wären die Einnahmen sogar um fünf Prozent gestiegen. „Die Krise ist bei uns nicht angekommen“, so Alexander Fackelmann. Im Gegenteil: Dadurch dass viele Konsumenten „eine Woche weniger im Urlaub waren“ seien mehr Fackelmann-Produkte gekauft worden. Weltweit beschäftigt Fackelmann 4 500 Mitarbeiter, 750 von ihnen in Deutschland und davon wiederum 420 in Hersbruck. „Wir hatten im vergangenen Jahr keine Entlassungen und keine Kurzarbeit“, so Fackelmann, dessen Vater das Familienunternehmen gegründet hatte. Zum Wertekanon des Mittelständlers gehöre es, die Stärken der Mitarbeiter zu entwickeln, statt nur an den „Schwächen rumzukritteln“. Wer als Hochschulabsolvent oder Azubi in die Unternehmensfamilie komme, bleibe oft ein Leben lang.

Als Privatmann hat sich Fackelmann auch bei Küchen-Quelle engagiert. „Als ich von zwei Freunden angesprochen wurde, habe ich mich schnell entschlossen, in die Rettung der Quelle-Tochter zu investieren. Das war eine Hilfestellung für die Arbeitsplätze in der Region.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2010, Seite 77

 
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