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Europäische Gemeinschaft

Erinnern wir uns an die Einführung des Euro und den Grundgedanken, der viele Skeptiker zum Einlenken brachte: Nur eine gemeinsame Währung der Europäischen Staaten kann auf Dauer verhindern, dass einzelne Volkswirtschaften zum Spielball internationaler Spekulanten werden. Zehn Jahre später ist nun genau dieses eingetreten und die Schuldigen sind schnell ausgemacht.

Waren es zunächst die üblichen Verdächtigen der Finanzbranche, so hat der Radarschirm nun auch leichtsinnige Haushaltspolitiker erfasst, die natürlich bevorzugt in den Nachbarländern ihr Unwesen treiben. Doch halt – am dünnen Ast des Europäischen Stabilitätspakts haben auch wir Deutschen gesägt und nun knackt es unangenehm laut unter unserem Sitz.

„Heilung durch Schmerzen“ prophezeit der Volksmund in diversen Lebenslagen – orientiert man sich an dieser Weisheit, sollte die Lösung nicht mehr allzu weit von uns entfernt sein. Noch scheint es nicht zu spät für eine Konsolidierung öffentlicher Finanzen, bei der sämtliche Ausgabeposten auf den Prüfstand gehören. Bei uns und anderswo.

Eines jedenfalls wird zukünftig nicht mehr funktionieren: Die Auswüchse der Finanzwirtschaft lautstark zu verdammen und sich gleichzeitig auf dem Weg steigender Staatsverschuldung immer tiefer in die Abhängigkeit von den globalen Finanzmärkten zu begeben. Die Sündenböcke haben ausgedient – jetzt ist politische und ideelle Führung im Sinne einer echten Europäischen Gemeinschaft gefragt.

Autor/in: 
IHK-Präsident Dirk von Vopelius
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2010, Seite 3

 
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