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Netzwerke

Komplexe Daten flüssig bewegen

Verbesserter Datenaustausch und mehr Sicherheit: Das sind Vorteile der sogenannten Storage Area Networks (SAN), die das betriebliche IT-Management unterstützen. Von Oliver Block

Moderne Netzwerke sind ein unverzichtbarer Lebensnerv eines jeden Unternehmens. Für einen dauerhaft stabilen und performanten Betrieb sind eine regelmäßige Überwachung und Aktualisierung notwendig. Monitoring und rechtzeitige Warnung (sogenanntes Alerting) bei beginnenden Problemen sind die wesentlichen Hilfsmittel, um einen Ausfall zu vermeiden. Die Überwachung der Komponenten, das Aufspüren von Sicherheitsproblemen, die Leitungsanbindung und die Prüfung von Dienste- und Serververfügbarkeit gehören zu den wichtigen Aufgaben der IT-Mannschaft.

Alle IT-Netzwerke in Unternehmen verfügen über eine Art von Speichermöglichkeit. Dies wurde bisher durch Dateiserver, die in den Fachabteilungen des Unternehmens verstreut waren, sichergestellt. Das Problem dabei war die Verteilung quer durch das Unternehmen und die damit verbundene Unübersichtlichkeit. Ein sogenanntes SAN (Storage Area Network) schafft hier Abhilfe. Die Speicherung wird aus dem Netz genommen, da die Daten zentral abgelegt werden. Dieses wird dadurch effektiver und durchlässiger, weil nun die guten „Datenautobahnen“ zum SAN genutzt werden.

Knotenpunkte sind die sogenannten Switch und Hubs, die die Server und Speicher-einheiten miteinander vernetzen. Dieser Ansatz hat einige Vorteile: Neben der Ausfallsicherheit entsteht somit eine Hochverfügbarkeit und die Möglichkeit des Backup/Restore, Archivierung und Migration von Daten.

Das Netzwerk ist also das grundlegende Medium zur Abwicklung aller Geschäftsprozesse und Anwendungen in einem Unternehmen. Das Netz spielt eine meist unterschätzte und doch so wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Betrieb und neue Möglichkeiten im Geschäft zu realisieren. Beginnend beim LAN (Local Area Network) werden die einzelnen Arbeitsplätze und Bereiche an einem Standort miteinander verbunden. Das Thema WAN (Wide Area Network) kommt meist dann ins Spiel, wenn es darum geht, weitere Standorte oder Niederlassungen an die Zentrale anzubinden. Aber auch die Datenverbindung zu Geschäftspartnern ist Treiber für diese Technologie. Zum Thema WAN gehören heute auch moderne Technologien wie WAN Optimierung (WAAS), VPN, Terminalserver-Lösungen usw., die in einem möglichen Konzept berücksichtigt werden müssen.

Durch diesen Datenfluss ist man aber schnell an die Grenzen der Machbarkeit gestoßen. Der sogenannte Flaschenhals tritt genau dann auf, wenn sich immer mehr und immer komplexere Daten im Netzwerk bewegen. Hier kann nun das SAN Abhilfe schaffen, die immer aus drei wesentlichen Komponenten bestehen: Kabel, Host-Bus-Adapter (HBA) und Switch. Das Kabel ist das physikalische Verbindungsmedium, wobei es sich um Kupfer- (für kurze und langsamere Verbindungen) oder Glasfaserkabel (für schnelle Datenübertragung auch über weite Strecken) handeln kann. Der Host-Bus-Adapter soll nun dafür sorgen, dass der Rechner (Server) entlastet wird. Er ist als Steckkarte oder als Chip im Server und nimmt dem Hauptprozessor des Servers die Arbeit ab, was zu mehr Leistung und schnellerem Datentransfer führt.

Steuerung der Daten

Die Anschlüsse am HBA, sogenannte Ports, werden nun mit dem Kabel an der dritten Komponente, dem Switch, angebunden. Dieser ist das Steuerelement der Daten im Speichernetzwerk. Er überwacht, überträgt und verteilt die Daten zwischen den einzelnen Ports der angeschlossenen Server und Speichergeräte. Damit wird nun das SAN-Netz gebildet. Untereinander bilden die Switche gemeinsam die sogenannte „Fabric“.

Darauf aufbauend wurde nun mehr und mehr Intelligenz in die Switche eingebracht. Als Redundanz werden ausgefallene Switche automatisch übernommen, außerdem wird der Datentransfer überwacht, um Leistungsspitzen zu verteilen, um die Speichervirtualisierung zu ermöglichen und um Daten gemeinsam zu nutzen (Data Sharing). Natürlich sorgt die Redundanz auch für mehr Sicherheit. Intelligente Switche stellen fest, wenn ein Mitarbeiter mit seinem Notebook ins Unternehmen kommt und sich anschließt. Sie lassen nicht den vollen Zugriff ins Firmennetz zu, bis überprüft wurde, ob das Notebook z.B. sauber von Viren ist und alle Updates gefahren worden sind.

Es reicht also nicht nur aus, einfach Server zusammenzuhängen, um ein SAN herzustellen, sondern es muss vorausschauend geplant werden. Die Möglichkeiten und Anforderungen sollten in ein Konzept gepackt werden. Schließlich sollten die Komponenten logisch installiert, getestet, überwacht und gewartet werden. Hierzu braucht es erfahrene Partner, denn ständig kommen neue Geräte hinzu oder die Unternehmensanforderungen (Backup, Security, IP-Telefonie) ändern sich. Ein sinnvolles Management für diese Prozesse ist unternehmenswichtig. Zeit und Aufwand sollen nicht die eigenen Ressourcen belasten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2010, Seite 44

 
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