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Städtische Werke Nürnberg

Viele Kunden von außerhalb

Die Städtischen Werke Nürnberg (StWN) haben beim Umsatz erstmals die Marke von zwei Mrd. Euro überschritten: Der Konzern steigerte seine Einnahmen im Geschäftsjahr 2009 um 30 Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro. Diese wurden zu 85 Prozent aus dem Strom- und Erdgasgeschäft, zu acht Prozent aus dem Geschäft mit Wasser und Wärme erzielt, sieben Prozent stammten aus dem Geschäftsbereich Verkehr und aus anderen Feldern. Diese Zahlen nannten Herbert Dombrowsky, Sprecher der StWN-Geschäftsführung, und Geschäftsführer Rainer Müller.

Der Konzern mit seinen Töchtern N-Ergie AG, Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) und wbg Nürnberg GmbH erwirtschaftete 2009 unter dem Strich einen Jahresüberschuss von insgesamt 101 Mio. Euro (Vorjahr: 43,7 Mio. Euro). Mit seinen 4 340 Mitarbeitern und 169 Auszubildenden zählen die Städtischen Werke Nürnberg zu den zehn größten Arbeitgebern in Mittelfranken.

Die N-Ergie AG setzte im Stromgeschäft 1,8 Mrd. Euro um, der Stromabsatz erhöhte sich um 17 Prozent auf 11,6 Mrd. Kilowattstunden. Diese Steigerung kam hauptsächlich dadurch zustande, dass die StWN Kunden außerhalb der Region Nürnberg gewinnen konnte. Rund 40 Prozent des verkauften Stroms gehen bereits an Kunden außerhalb des angestammten Geschäftsgebietes. Dagegen sank der Erdgas-Absatz um 14 Prozent auf 7,6 Mrd. Kilowattstunden, was vor allem auf auslaufende Lieferverträge zurückzuführen war. In den Bereichen Wärmeversorgung und Trinkwasser gab es ein leichtes Plus bzw. einen Absatz auf Höhe des Vorjahres.

Wichtiges Ziel der N-Ergie ist es, sich eine gute strategische Position im Energiegeschäft zu sichern. Ein wichtiger Schritt war dabei die Beteiligung an der Thüga AG, die von einem Konsortium kommunaler Versorgungsunternehmen übernommen wurde und an der N-Ergie nun mit 20,53 Prozent beteiligt ist. Die Thüga soll in den nächsten Jahren als Kooperationsplattform genutzt werden, um bestehende Geschäftsfelder auszubauen und neue Märkte zu erschließen.

Umfangreiche Investitionen tätigt die N-Ergie AG, um die eigenen Erzeugungskapazitäten auszubauen: Vor Kurzem wurde das Gas- und Dampfkraftwerk Irsching 5 in Betrieb genommen, an dem der Energieversorger beteiligt ist. Im Biomasse-Heizkraftwerk Sandreuth sollen ab 2011 Holzhackschnitzel aus der regionalen Forstwirtschaft eingesetzt werden und im Verfahren der umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom als auch Fernwärme erzeugen. Außerdem investiert N-Ergie rund drei Mio. Euro in eine neue Dampfturbine für das Heizkraftwerk, die derzeit bei Siemens Energy gebaut und anschließend für die Erzeugung von Fernwärme eingesetzt wird.

Auch die Geschäftsführung der VAG blickt nach ihrem 50. Geschäftsjahr trotz eines Fehlbetrags von 66 Mio. Euro, das mit den Gewinnen der N-Ergie ausgeglichen wurde, zuversichtlich in die Zukunft. Lediglich die U-Bahnen konnten 2009 einen Gewinn von drei Mio. Euro verzeichnen, beim Straßenbahnbetrieb und bei den Bussen fiel ein Minus von 28 Mio. bzw. 40,7 Mio. Euro an. Die automatische U-Bahn trägt laut Dombrowsky dazu bei, dass im U-Bahn-Betrieb spürbar Kosten gesenkt werden können. Im gesamten Verkehrsgebiet ging die Zahl der Fahrgäste um 1,4 auf rund 180 Mio. zurück. Die Erlöse erhöhten sich aber um 1,3 Prozent auf rund 109 Mio. Euro, was vor allem auf die Erhöhung der Fahrpreise zurückzuführen war.

Autor/in: 
fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2010, Seite 68

 
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