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Fürst Unternehmensgruppe

Von Gebäudereinigung bis Klinikservice

„Das erste Quartal ist gut gelaufen und zwar in jedem Unternehmensbereich“, sagt Christine Bruchmann, Geschäftsführende Gesellschafterin der Fürst Unternehmensgruppe. Das Familienunternehmen mit den Kerngeschäftsfeldern Gebäudereinigung, Sicherheit und Personaldienstleistung sieht nach zwei „schwierigen“ Jahren wieder zuversichtlicher in die Zukunft.

Über das Instrument der Kurzarbeit ist es laut Bruchmann gelungen, Fachkräfte zu halten. „Zudem haben wir auf die Kostenbremse gedrückt, wo es ging. Dadurch mussten wir zum Beispiel in der Gebäudereinigung keinen Mitarbeiter entlassen.“ Nun kann die Chefin der Unternehmensgruppe, die sich auch als IHK-Vizepräsidentin engagiert, wieder längerfristig planen. „Mit einer Mannschaft, die gut aufgestellt ist.“

Das zentrale Geschäftsfeld ist nach wie vor die Gebäudereinigung. Dort liegen auch die Wurzeln des 1906 gegründeten Familienunternehmens. Die Gebäudereinigung zum Facility Management auszubauen, plant Bruchmann nicht: „Wir konzentrieren uns auf das, was wir können. Menschen zu beschäftigen, die ein Gebäude professionell reinigen, dadurch seinen Wert erhalten und für Hygiene und somit die Gesundheit der Leute sorgen, die darin arbeiten. Für weitere Dienstleistungen haben wir kompetente Kooperationspartner, die uns unterstützen.“ Neben der klassischen Gebäudereinigung ist die Gruppe aktiv in den Geschäftsfeldern „Industrieservice“ (u.a. Reinigung von Produktions-anlagen, Sandstrahlarbeiten, Reinigung mit dem Höchstdruckwasserstrahl-Verfahren) und Klinikservice (z.B. Reinigung von Operationssälen, Reinigung von Alten- und Pflegeheimen, Hol- und Bringdienste). Aktuell beschäftigt die Fürst Unternehmensgruppe 4 800 Mitarbeiter, die aus 46 verschiedenen Ländern kommen. Der Frauenanteil beträgt 70 Prozent.

Mit der Forderung nach einem Mindestlohn in Deutschland hat Bruchmann kein Problem: „Ich bin eine absolute Befürworterin davon. Der Mindestlohn ist der erste Schritt zu mehr Transparenz für die Kunden und die Mitarbeiter. Wer 40 Stunden in der Woche arbeitet, muss davon leben und seine Familie ernähren können. Er sollte dafür nicht vom Staat subventioniert werden.“ Fürst zahle den Mitarbeitern in der Gebäudereinigung einen Stundenlohn von 8,40 Euro. Und das in einer Branche, in der viele ungelernte Arbeitskräfte beschäftigt sind. „Genau aus diesem Grund ist es meine Aufgabe als Unternehmerin, Menschen, die bei uns arbeiten, einen sicheren Arbeitsplatz zu geben und sie gerecht zu bezahlen“, betont Bruchmann. „Nicht die Maschinen machen den Erfolg einer Firma aus, sondern die Menschen. Sie zu respektieren und berechenbar zu sein – das ist die gesellschaftliche Verantwortung einer Geschäftsführerin.“

Es müsse gelingen, dass niemand durchs Raster falle – ob jung oder ohne Abschluss oder mit Migrationshintergrund. „Sie alle brauchen Arbeit, Orientierung und Vertrauen. Das ist ein Gebot der Nachhaltigkeit. Deswegen ist es uns wichtig, die Mitarbeiter auch gesund zu erhalten“, erläutert Bruchmann. Mit „Fürst OfficeFit“ hat die Firmengruppe ein Konzept zum präventiven Gesundheitsmanagement entwickelt und umgesetzt. Inzwischen bietet sie dieses auch externen Kunden an – beispielsweise der Sparkasse Nürnberg, die „Fürst OfficeFit“ zum Personaltraining ihrer Führungskräfte einsetzt.

Autor/in: 

ng.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2010, Seite 57

 
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