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USA

Kommt der Glanz zurück?

Wer in den Vereinigten Staaten aktiv werden will, hat jetzt gute Einstiegsmöglichkeiten, so die deutschen Auslandshandelskammern in den USA.

Mit knapp 300 Mio. kaufkräftigen Konsumenten stellen die USA einen der größten und attraktivsten Märkte der Welt dar. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern wird die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahren zunehmen und die Voraussetzung für dynamisches Wachstum bieten. Die derzeit abflauende Krise wird von der amerikanischen Regierung unter Präsident Obama mit einem gigantischen Konjunkturprogramm von nahezu 800 Mrd. Euro bekämpft. Von diesem Paket profitieren auch deutsche Anbieter – als direkte Auftragnehmer staatlicher Aufträge oder indirekt über das Erstarken der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in den USA, so Dr. Michael Blank, stellvertretender Geschäftsführer der AHK USA-New York. Deutsche Produkte und Dienstleistungen hätten ein hohes Ansehen, seien technologisch wettbewerbsfähig und profitierten vom Gütesiegel „Made in Germany“.

Die AHKs sind an den drei Standorten Atlanta, Chicago und New York vertreten und haben Zweigstellen in Houston, Philadelphia und San Francisco. Sie haben also einen guten Überblick über die wirtschaftliche Lage, die sich in diesem Jahr wieder etwas aufgehellt hat. Aber halten die AHK-Experten die wirtschaftliche Erholung in den USA für so nachhaltig, dass sich Investitionen für deutsche Unternehmen lohnen? Zwar gesteht Blank ein, dass die USA noch in der schwersten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 30er Jahren stecken und dass die Arbeitslosigkeit 2010 voraussichtlich nicht unter die Neun-Prozent-Marke fallen wird. „Aber eine AHK-Umfrage hat ergeben, dass es eine Reihe von Branchen gibt, die von der Krise nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden und deshalb Chancen für ausländische Unternehmen bieten. Beispiele sind Landwirtschaft, Medizintechnik und Umwelttechnologie“, erklärt Blank.

Einen beispiellosen Aufschwung erleben nach Beobachtung der AHKs die erneuerbaren Energien. US-Präsident Barack Obama will mit Investitionen von 150 Mrd. Dollar in den nächsten zehn Jahren eine „Clean Energy Future“ einleiten. In nur drei Jahren soll die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien verdoppelt werden. „Dies bietet der deutschen Wirtschaft äußerst interessante Absatzchancen“, so Blank.

Blank ist sich sicher, dass sich in den USA so gut wie alles verkaufen lässt, wenn die Qualität stimmt und der Anbieter sein Produkt auf „amerikanische Art“ vermarkten kann. Daran scheitert es nach Beobachtung der AHKs aber allzu oft. Deutsche Produkte seien zwar technologisch führend, würden aber von den Amerikanern oft nicht als „sexy“ empfunden. Oftmals sind die deutschen Produkte auch zu teuer, und die Unternehmen orientieren sich zu wenig an der ausgeprägten Servicementalität der Amerikaner.

Für einen Einstieg in den USA zum jetzigen Zeitpunkten sprechen laut Blank die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die relativ günstigen Kosten und das Zinsniveau, das sich auf einem historischen Tief befindet. Auch die Immobilienpreise sind nach wie vor niedrig. Technologie lässt sich im Zuge von Firmenaufkäufen oder -beteiligungen ebenfalls günstig erwerben. Blank: „Wer jetzt den Fuß in die Tür des amerikanischen Marktes bekommt, kann in Zukunft eigentlich nur profitieren. Denn nach der Krise ist vor dem Aufschwung.“

USA-Workshop

USA – Nach der Krise ist vor dem Aufschwung“: Unter diesem Motto steht ein IHK-Workshop am Donnerstag, 7. Oktober 2010 (10 bis 15 Uhr, in der IHK Akademie Mittelfranken, Walter-Braun-Straße 15, Nürnberg). Experten der Deutsch-Amerikanischen Auslandshandelskammern (AHKs) in Atlanta, Chicago, New York, San Francisco und Washington informieren über Marktchancen und Geschäftsmöglichkeiten auf dem größten Markt der Welt. Die Veranstaltung ist Teil einer Roadshow, die die AHK-Mitarbeiter in mehrere deutsche Städte führt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2010, Seite 18

 
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