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Staedtler

Europas größte Fabriken für Bleistifte und Radierer

1835 gründete Johann Sebastian Staedtler seine Fabrik J.S. Staedtler in der Nürnberger Altstadt und fertigte dort Bleistifte. Deshalb kann die Staedtler-Unternehmensgruppe, deren Hauptsitz heute in Nürnberg-Neunhof ist, in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen feiern. Eigenen Angaben zufolge ist Staedtler der größte europäische Hersteller für Bleistifte, Farbstifte, Radierer, Feinminen und Modelliermassen.

In Nürnberg werden alle Tinten und Tintenschreibgeräte produziert. Die laut Staedtler größte Radiererfertigung in Europa befindet sich in Sugenheim. Die dritte Staedtler-Produktionsstätte in der Metropolregion Nürnberg ist die Tochterfirma Eberhard Faber in Neumarkt, wo jährlich nahezu 300 Mio. holzgefasste Stifte gefertigt werden. Sie ist damit nach Firmenangaben die größte Fabrik ihrer Art in Europa. In diesem Jahr sollen die Eberhard Faber-Marken, wie die Modelliermasse Fimo und die Kindermalfarben Mali, in die Dachmarke Staedtler integriert werden.

Unter dem Strich werden mehr als 80 Prozent der weltweit gefertigten Produkte nach wie vor in Deutschland produziert. Trotz einer Exportquote von 80 Prozent sei man den Nürnberger Wurzeln immer treu geblieben, teilt das Traditionsunternehmen mit. 1 500 der weltweit rund 2 200 Mitarbeiter sind deshalb ungeachtet der internationalen Ausrichtung nach wie vor in Deutschland tätig.

Nach dem Geschäftsjahr 2009, das durch die weltweite Rezession beeinträchtigt wurde und mit einem Umsatz von 226 Mio. Euro abschloss, peilt Geschäftsführer Axel Marx für das laufende Jahr eine Steigerung auf etwa 240 Mio. Euro an. Damit würden die Umsatzrückgänge des vergangenen Jahres voll kompensiert. Unter dem Strich will Staedtler mit einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen im einstelligen Millionenbereich abschließen.

Beim Vertrieb geht Staedtler neue Wege: Im vergangenen Jahr wurde eine Vertriebskooperation mit den Henkel-Marken Pritt, Ponal und Pattex abgeschlossen. Der Nürnberger Schreibgerätehersteller ist zudem der offizielle und weltweit exklusive Lizenzpartner für die „Die Sendung mit der Maus“ im Bereich Schreib- und Zeichengeräte.

Als Vorläufer der Bleistiftdynastie gilt übrigens der „Bleiweißsteftmacher“ Friedrich Staedtler, der bereits 1662 in den Büchern der Stadt Nürnberg erwähnt wird. Er ist seit April Namensgeber für die Grund- und Hauptschule „Schule im Knoblauchsland“, die in unmittelbarer Nachbarschaft von Staedtler liegt und die dem unlängst unterzeichneten Kooperationsvertrag zufolge nun „Friedrich-Staedtler-Schule“ heißt.

Im Nürnberger Museum Industriekultur ist noch bis 3. Oktober die Sonderausstellung „Faszination Schreiben. 175 Jahre Staedtler“ zu sehen. Dort wird die Geschichte der Herstellung von Schreibgeräten erläutert. Präsentiert werden Schreibgeräte unterschiedlichster Art von anno dazumal bis heute (www.museen.nuernberg.de).

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2010, Seite 72

 
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