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UDI UmweltDirektInvest

Geld ökologisch anlegen

Als Georg Hetz 1998 mit zwei Mitstreitern die UDI UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft mbH in Nürnberg gründete, galten Öko-Investments den meisten seiner Banker-Kollegen noch als exotisches Randthema. 1999 waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz gerade einmal 17 nachhaltige Publikumsfonds mit einem Gesamtvolumen von 650 Mio. Euro gelistet. Ein Jahrzehnt später waren es über 300 Fonds mit einem Gesamtvermögen von 29 Mrd. Euro. Diese steile Wachstumskurve führte nachhaltige Geldanlagen aus ihrem Nischendasein auf den Finanzmärkten heraus.

Diese Entwicklung ist für Geschäftsführer Georg Hetz die Bestätigung, dass er Ende der 90er Jahre den richtigen Weg eingeschlagen hat: Als bankenunabhängiger Finanzdienstleister hat die UDI damals Eigenkapital für neue Windparks eingeworben. Inzwischen hat sie ihr Engagement auf Solarparks und Biogas-Anlagen ausgedehnt und beschäftigt fast 30 Mitarbeiter. Bis dato investierten etwa 9 500 Anleger in die über 80 geschlossenen Fonds, die die UDI in den letzten zehn Jahren vermittelt bzw. emittiert hat. Mit dem eingeworbenen Eigenkapitel in Höhe von etwa 216 Mio. Euro wurden – ergänzt durch Fremdkapital – 355 Windkraftanlagen, 31 Biogasanlagen sowie 31 Solarprojekte realisiert. Mit dieser Bilanz zählt UDI nach eigenen Angaben in Deutschland zu den Marktführern bei den ökologischen Geldanlagen.

Im Unterschied zu anderen Finanzdienstleistern vertreibt UDI nicht nur Beteiligungen an geschlossenen Fonds, sondern engagiert sich seit 2004 auch in der Konzeption und Planung eigener Projekte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit diesem Geschäftsmodell hat UDI im Geschäftsjahr 2009 über 13 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben – und damit das Vorjahresergebnis um rund 40 Prozent übertroffen. Für 2010 erwartet Georg Hetz eine weitere Steigerung um bis zu 30 Prozent. Das Timing dieser Zuwachsraten ist kein Zufall: Die Wirtschafts- und Finanzkrise nahmen viele Kunden zum Anlass, Mechanismen und Regeln der Finanzwelt zu hinterfragen und ihr Geld „grün“ anzulegen. „Heute ist der Trend zu erkennen, dass Anleger mehr Transparenz einfordern. Viele Menschen setzen sich deshalb mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Es reicht ihnen nicht mehr, nur gute Renditen zu erwirtschaften. Sie möchten wissen, was mit ihrem Geld passiert“, erklärt Hetz.

Ein Beispiel sei der UDI Biogasfonds Nr. 3, der im Mai 2010 aufgelegt wurde: Mit rund 2,5 Mio. Euro Eigenkapital ermöglicht dieser Fonds den Bau von drei Biogasanlagen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, wo Strom und Wärme umweltfreundlich produziert und vor Ort in die Netze eingespeist werden. Insgesamt haben sich 170 Kommanditisten daran beteiligt, wobei die Mindesteinlage bei 5 000 Euro lag. Die Fondsanteile waren nach Informationen der UDI so begehrt, dass viele Interessenten leer ausgingen.

Der Run auf nachhaltige Kapitalanlagen hat allerdings auch eine Kehrseite: das sogenannte „Greenwashing“, bei dem Anbieter konventionellen Finanzprodukten einen grünen Anstrich verleihen, um auf der Umwelt-Welle mitzureiten. Von solchen Mitbewerbern will sich der Geschäftsführer durch Seriosität und Branchen-Know-how abgrenzen. Zu den Anforderungen an die Fonds von UDI sagt Hetz: „Nachhaltig bedeutet, mit einer Investition nicht nur ökonomischen, sondern gleichzeitig ökologischen und sozialen Mehrwert zu generieren.“ Nur wenn Projekte alle drei Kriterien erfüllen, seien sie Anwärter für das UDI-Portfolio. Im Hinblick auf die mittel- und langfristigen Perspektiven seines Unternehmens ist der UDI-Geschäftsführer sehr optimistisch: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien gehört zu den wichtigsten Waffen im Kampf gegen den Klimawandel.“ Dazu wolle UDI einen wichtigen Beitrag leisten.

Autor/in: 
aw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2010, Seite 69

 
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