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Gründerkredit Mittelfranken

Finanzierung leicht gemacht

Unternehmensgründer können sich seit Jahresbeginn über eine neue Möglichkeit zur Finanzierung von Investitionen und Betriebsmittelbedarf freuen. Der Gründerkredit Mittelfranken macht es den künftigen Unternehmenschefs einfacher, das nötige Kapital aufzubringen.

Initiator für das Bündnis ist Dirk von Vopelius, der diese Idee seit seinem Amtsantritt als IHK-Präsident vor knapp einem Jahr vorantrieb. Mit im Boot sind die Handwerkskammer für Mittelfranken und das Institut für freie Berufe. Aus der Kreditwirtschaft konnten für den Start die Sparkasse Nürnberg, die VR Bank Nürnberg, die Nürnberger Niederlassungen der Deutschen Bank und der HypoVereinsbank sowie zur Risikoabsicherung die LfA Förderbank gewonnen werden. Das Besondere an dem Gründerkredit: „Es werden keine Sicherheiten von Jungunternehmern verlangt und die Verwendung ist frei“, hebt von Vopelius hervor. Die Kammern nehmen zunächst das Geschäftskonzept unter die Lupe und prüfen den Kreditantrag auf Vollständigkeit und Plausibilität.

Bei der IHK ist der Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung für die operative Umsetzung dieses Pilotprojektes zuständig. Gibt eine Kammer grünes Licht, hat der angehende Gründer seinen Kredit schon fast in der Tasche, so Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Von den vier beteiligten Banken könne er dann einen Kredit zwischen 10 000 und 100 000 Euro bekommen.

Einfacher wird es für den Geld suchenden Gründer dadurch, dass er auf standardisierte Antragsformulare zurückgreifen kann. Sie werden bei allen vier Kreditinstituten akzeptiert. Die beteiligten Geldhäuser haben sich selbst verpflichtet, innerhalb von 14 Tagen eine Entscheidung zu fällen. Der Gründerkredit hat eine Laufzeit von drei, fünf oder acht Jahren und kann ein oder zwei tilgungsfreie Jahre beinhalten. Die Banken schätzen ihr Risiko anhand der Idee und der Unternehmerpersönlichkeit ein und legen dann den Zins fest. "Der pendelt um die sechs Prozent“, sagt Dirk Helmbrecht, Vorstandschef der genossenschaftlichen VR Nürnberg.

Der zinsattraktive Gründerkredit steht aber nicht nur Gründern in der ersten Startphase zur Verfügung. Auch Unternehmer, die bis zu drei Jahren am Markt sind und Geld brauchen, können ihn in Anspruch nehmen. Die günstigen Konditionen sind dank des Engagements der LfA Förderbank möglich, die 60 Prozent des Risikos übernimmt, so Vorstandsvorsitzender Michael Schneider. Außerdem verzichtet sein Haus auf eine eigene Kreditprüfung und vertraut beim Gründerkredit auf die Kontrolle vor Ort.

Mit diesem Modell will die Sparkasse Nürnberg ihr Gründergeschäft ausbauen. "Aktuell finanziert die Sparkasse 50 bis 60 Existenzgründer“, so Direktor Jens Rauch. "Wir wollen von Anfang an dabei sein. Eine bessere Methode der Kundenbindung gibt es nicht.“ Das sehen auch die beiden großen Privatbanken so. "Wir senden das Signal, dass wir das Kreditgeschäft brauchen und machen wollen“, sagt Peter Leberl, Niederlassungsleiter der HypoVereinsbank. Birgit Schulz, verantwortlich für das regionale Firmenkundengeschäft von der Deutschen Bank Nürnberg, pflichtet bei: "Wir fühlen uns auch für Mittelfranken verantwortlich.“ Für Handwerkskammerchef Forster ist der Gründerkredit ein wichtiges "Mosaiksteinchen, das die vorhandenen Programme abrundet“. Den vier Geschäftsbanken plus LfA sprach von Vopelius explizit Anerkennung aus. Die Initiative stehe offen für weitere Banken.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2011, Seite 15

 
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