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Bingold

Kunst in sechster Generation

Vor 140 Jahren, zu Zeiten Bismarcks, gründete der Glaser- und Einrahmungsmeister Matthias Bingold eine Glaserei und Kunsthandlung in der Färberstraße in Nürnberg. Der Grund, warum heute noch die Kunsthandlung, aber nicht mehr die Glaserei besteht, ist einfach: Bingolds Sohn hatte Höhenangst und musste deshalb dieses Geschäftsfeld aufgeben. Noch heute ist das Unternehmen in Familienbesitz – mittlerweile in sechster Generation: Seit 2008 führen die Brüder Jörg und Ralph Neumann mit ihrer Mutter Ulrike und mit Seniorchefin Erika Neumann das Unternehmen.

Die Inhaberfamilie ist stolz auf diese Tradition: „Wir sind eine der ältesten Kunsthandlungen in Deutschland“, erklärt Jörg Neumann. „Einige Kunden halten uns seit über fünf Jahrzehnten die Treue.“ Die Kunsthandlung Bingold bietet neben Unikaten in verschiedenen Preiskategorien auch Service rund um das Bild an, beispielsweise Rahmung und Reinigung von Bildern in der eigenen Fachwerkstatt. „Uns ist die individuelle Beratung und die Qualität wichtig“, so Ulrike Neumann. Der Kundenstamm des Unternehmens besteht vor allem aus Privatkunden. Für Geschäftskunden bietet der Kunsthandel inzwischen auch die Möglichkeit an, Bilder für Geschäftsräume zu leasen.

Das Unternehmen blickt auf eine bewegte Firmengeschichte zurück: Nach dem Tod des Firmengründers übernahm sein Sohn Hans Bingold Anfang des 20. Jahrhunderts das Unternehmen und konzentrierte sich ausschließlich auf den Kunsthandel. Während die Firma die Wirren des Ersten Weltkrieges und die Inflation überstand, wurde das Geschäft in der Färberstraße Ende des Zweiten Weltkriegs komplett zerstört. Emil Deyerl, der damalige Inhaber und Schwiegersohn von Hans Bingold, errichtete daraufhin ein Ladenprovisorium, um 1947 wieder eröffnen zu können. 1958 entstand der Neubau, der am gleichen Platz errichtet wurde. Seit 1971 bis zu seinem Tod 2008 leitete Werner Neumann den Familienbetrieb. Seine beiden Söhne, seine Frau und seine Mutter entschieden sich damals dafür, das Geschäft weiterzuführen; nach Umbau und Vergrößerung der Ladenfläche eröffneten sie den Laden im Frühjahr 2009 neu. Auch in Zukunft will sich die Inhaberfamilie weiter durch Service von der Konkurrenz absetzen. „Wir sehen uns auch als Einrichter“, erklärt Jörg Neumann. „Wir bringen dem Kunden deshalb auch gerne eine Bilderauswahl nach Hause, damit man sieht, wie das Bild in den eigenen vier Wänden wirkt.“

Autor/in: 
fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2011, Seite 45

 
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