"Unternehmen Ehrensache"

Viele Unternehmen motivieren ihre Mitarbeiter dazu, sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einzusetzen. Zahlreiche Firmen belassen es nicht beim Appell, sondern ermöglichen es den Beschäftigten, einen Teil ihrer Arbeitszeit für bestimmte soziale Projekte zu verwenden. In der Region Nürnberg soll dieses sogenannte Corporate Volunteering (übersetzt in etwa: „ehrenamtliche Projekte von Unternehmen“) nun durch ein neues Netzwerk vorangebracht werden.

Am Donnerstag, 17. Februar 2011, 17.30 Uhr, wird im Nürnberger Rathaus die Initiative „Unternehmen Ehrensache: Das Nürnberger Corporate Volunteering Netzwerk“ offiziell gegründet. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, IHK-Präsident Dirk von Vopelius und Dr. Thomas Röbke, Geschäftsführer des „Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement“, sowie Mitglieder des neuen Netzwerks informieren über dessen Arbeitsweise und die nächsten Aktivitäten. Alle interessierten Unternehmen sind zur Veranstaltung sowie als Gründungsmitglieder des Netzwerks eingeladen.

Die Initiative hat sich in der Startphase u.a. folgende Aktivitäten vorgenommen: Austausch zwischen Unternehmen und sozialen Einrichtungen (u.a. über eine Internet-Plattform), Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit für mehr ehrenamtliches Engagement, Darstellung von beispielhaften Volunteering-Projekten und einiges mehr.

Zu den Initiatoren des Netzwerks gehören – neben anderen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen – die HypoVereinsbank und das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG. Beide motivieren ihre Mitarbeiter seit Längerem, sich gesellschaftlich einzubringen. Die HypoVereinsbank unterstützt mit dem Projekt „take a chance!“ Hauptschüler dabei, sich beruflich zu orientieren und eine Lehrstelle zu finden. Mitarbeiter der Bank begleiten als Coaches ausgewählte Schüler der Bertolt-Brecht-Hauptschule Nürnberg ab dem Zwischenzeugnis der 8. Klasse. In der 9. Klasse folgt eine intensive Betreuung insbesondere vor und nach den Bewerbungsgesprächen. Und auch nach dem erfolgreichen Schulabschluss stehen die Mitarbeiter den Jugendlichen als Mentoren zur Seite, bis die Probezeit im Ausbildungsbetrieb beendet ist.

Die KPMG legt den Schwerpunkt auf Engagements in den Bereichen Bildung, soziale Integration und Umwelt. Dafür können die Mitarbeiter monatlich bis zu vier Stunden ihrer Arbeitszeit einsetzen. So waren beim „KPMG-Make a Difference Day 2010“ deutschlandweit 840 Mitarbeiter bei 85 sozialen und ökologischen Projekten tätig. In Nürnberg unterstützten an diesem Tag 17 Mitarbeiter das Martin-Bächer-Kinderhaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und halfen bei der Umgestaltung des Außengeländes. Aus Sicht der KPMG hat dieses Engagement auch betriebliche Vorteile: Bei den ehrenamtlichen Aktivitäten können die Mitarbeiter nach Unternehmensangaben Schlüsselkompetenzen wie Kommunikations-, Kooperations- und Führungsfähigkeit ausbauen und ihre fachliche Kompetenz trainieren.