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Schuco Gewürze

Bio-Produkte stark gefragt

Das Traditionsunternehmen Schulze & Co. KG („Schuco Gewürze“) baut seinen Standort am Nürnberger Hafen aus. Der 1929 gegründete Betrieb führe die jahrhundertealte Tradition des Gewürzhandels in Nürnberg erfolgreich fort, so Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck.

„Wir sind seit unserem 75-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2004 um 44 Prozent gewachsen“, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Schulze, der den Betrieb in dritter Generation leitet und dessen rund 30 Mitarbeiter jährlich zwischen zehn und zwölf Mio. Euro umsetzen. Wegen des starken Wachstums in den letzten Jahren wird eine Betriebserweiterung nötig, die um ein Haar in Altdorf realisiert worden wäre. Dann fiel doch die Entscheidung, die Betriebsfläche am Nürnberger Stammsitz zu vergrößern. Dort entstehen nun rund 1 500 Quadratmeter zusätzlich für das Lager und die Gewürzmühlen, wofür Schuco etwa dreieinhalb Mio. Euro investiert. „Damit wächst die Geschäftsfläche um gut die Hälfte an“, sagte Schulze. Das Lager ist die Schatzkammer des Unternehmens, in dem Gewürze und Kräuter von A wie Anis bis Z wie Zitronenschalen und Zwiebelpulver lagern. Insgesamt werden 100 verschiedene Artikel auf dem Gelände gereinigt, gemahlen, verarbeitet und verpackt. Der hohe Qualitätsanspruch, ein gestiegener Eigenbedarf in Fernost sowie Ernteprobleme haben nach Angaben Schulzes die Einkaufspreise geradezu explodieren lassen. „Das Kilo Knoblauch kostete vor eineinhalb Jahren gerade einmal 90 Cent, heute zahlen wir 3,20 Euro.“ Für fünf Tonnen Muskat zahlte Schulze vor Kurzem noch 35 000 Euro, heute sind es 90 000 bis 100 000 Euro. Dass die Gewürzpreise in absehbarer Zeit wieder sinken, glaubt Schulze nicht, weshalb er vorsorglich gut 500 Tonnen an Kräutern und Gewürze eingelagert hat. Der Markt gibt zurzeit nicht genügend her, weil die Anbauflächen für Gewürze schrumpfen. Das liegt oftmals auch daran, dass die Produzenten lieber Pflanzen für die Biospritindustrie anbauen.

Vor ein paar Jahren ist Schuco in das Geschäft mit Bio-Gewürzen eingestiegen, denn die Nachfrage nach Bio-Lauch, Karotten und Tomatenflocken kann kaum bedient werden. Fast jedes zehnte Produkt vom Schuco stammt mittlerweile aus dem Ökoanbau. „Biogewürze wachsen langsamer und müssen intensiver gepflegt werden. Dafür entwickeln sie einen besonderen Geschmack“, schwärmt Schulze. An der Qualität seiner konventionellen Produkte will er aber keinen Zweifel aufkommen lassen. Auch mit Blick auf die aktuellen Dioxinfunde in Ei und Fleisch stellt der Firmenchef klar: „Unsere konventionellen Produkte sind sauber und sicher.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, lässt sich Schuco die Qualitätssicherung einiges kosten.

Schuco verkauft keine Gewürztütchen an Endverbraucher, sondern beliefert die Großabnehmer in der Lebensmittelindustrie, die dann beispielsweise Nürnberger Bratwürste oder Lebkuchen produzieren. Aber auch Feinkostfirmen, Fischindustrie, Fachhändler und andere Großverbraucher aus ganz Deutschland und den angrenzenden EU-Staaten ordern in Nürnberg.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2011, Seite 65

 
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