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E-T-A

Den Schalter umgelegt

Die E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf, hat im Geschäftsjahr 2010 mit einem kräftigen Sprung die Verlustzone verlassen. Der Umsatz des Weltmarktführers für Schutzschalter wuchs von 63 Mio. Euro auf 84 Mio. Euro, der Überschuss kletterte nach einem Minus wieder in die Gewinnzone auf über zwei Mio. Euro. „Wir haben den Umsatzeinbruch von 2009 zu mehr als der Hälfte wieder ausgebügelt“, sagte Geschäftsführer Dr. Clifford Sell.

„Motoren des Erfolges“, ergänzt Geschäftsführerkollege Carl Horst Poensgen, „waren die Branchen Automation, Nutzfahrzeuge und Telekommunikation.“ Außerdem erschließt sich der Schutzschalterhersteller den Markt als Systemlieferant, statt einzelner Schalter werden ganze Module und Panels konfektioniert. „Wir weiten unsere Wertschöpfungskette aus und rennen damit bei der Industrie offene Türen ein“, freut sich Clifford etwa über einen Großauftrag für die abgesicherte Stromversorgung von industriellen Telefonbasisstationen.

E-T-A entwickelt und produziert unter der Überschrift „Wir schützen Menschen vor dem Strom“ elektronische und elektromechanische Schutzschalter, die auch in Luftfahrt und Haushaltstechnik sowie in Nischen wie Freizeitbooten und Caravans vor den Folgen von Kurzschluss oder Überstrom schützen. Getüftelt wird derzeit auch an Lösungen für die Solarbranche und die Elektromobilität. Denn ohne Stromkreistrenner ist etwa eine brennende Photovoltaikanlage auf dem Dach nicht zu löschen. Ähnliches gilt bei einem Elektro-Auto: Wird bei einem Unfall die Starkstromversorgung nicht automatisch getrennt, kann beim Berühren der Karosserie Lebensgefahr bestehen.

Gemäß dem Sozialplan aus dem Jahr 2009 sank die Zahl der Mitarbeiter am Altdorfer Stammsitz und im oberpfälzischen Hohenfels um knapp 30 auf 759. Das anziehende Geschäft wird mit aktuell fast 70 Zeitarbeitern abgefedert. „Ich werde in meiner beruflichen Laufbahn nie mehr einen Sozialplan machen“, sagte Sell über diese schwierige Aufgabe. Stattdessen wurden die Produktionsstandorte in den USA und insbesondere in Indonesien und Tunesien aufgestockt. Dort wuchs die Belegschaft um mehr als zehn Prozent auf 500. An den deutschen Standorten soll aber nicht gerüttelt werden, vielmehr wird mit 28 Azubis, drei Verbundstudenten und einer Reihe von Diplomanden für ausreichend Nachwuchs gesorgt. Im ersten Quartal lag der Umsatz um 25 Prozent über dem Vorjahr, für das laufende Jahr erwarten die Geschäftsführer mindestens ein zweistelliges Umsatzplus.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2011, Seite 68

 
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