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Rödl & Partner

Energiewende sorgt für Aufträge

„Sehr vielen Mittelständlern geht es hervorragend“, diagnostiziert Prof. Dr. Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Rödl & Partner in Nürnberg. „Sie haben in der Krise ihre Kostenstruktur überarbeitet, unnötiges Fett abgeschnitten und Liquidität generiert. So nehmen sie den Aufschwung voll mit.“ Die Kanzlei hat sich auf Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung sowie Wirtschaftsprüfung von deutschen Mittelständlern im In- und Ausland spezialisiert.

Vor dem Hintergrund des Booms konnte Rödl & Partner im vergangenen Jahr seinen Wachstumskurs fortsetzen. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 235 Mio. Euro. Allerdings war das Geschäft in Mittel- und Osteuropa unbefriedigend, insbesondere in Russland, der Ukraine, Polen, Tschechien und Ungarn. Das insgesamt sehr gute Geschäft spiegelt sich auch in den Mitarbeiterzahlen wider: Zum Jahreswechsel beschäftigte Rödl & Partner rund um den Globus 3 050 Mitarbeiter, davon 1 550 im Ausland. 600 Mitarbeiter sind am Nürnberger Stammsitz tätig, der damit der wichtigste Standort weltweit ist.

Als einen Wachstumstreiber nennt Rödl, der zum Jahreswechsel den Führungsstab von seinem Vater Dr. Bernd Rödl übernommen hatte, das Beratungsgeschäft rund um die erneuerbaren Energien. In Brandenburg wurde etwa der zweitgrößte Solarpark in Deutschland in allen Rechts- und steuerlichen Fragen beraten. „Die Energiewende ist voll im Gange.“ Aber auch in südeuropäischen Ländern wie Italien, Spanien und Türkei sind Windparks stark im Kommen. Zudem gehört Rödl eigenen Angaben zufolge in China und den USA zu den führenden Beratungsgesellschaften im Energiesektor. Schon vor zwei Jahren wurde im Ausland jeder zehnte Euro in diesem Geschäftsfeld eingenommen.

Unverändert positiv entwickelt sich das Geschäft im öffentlichen Sektor, das in den letzten 17 Jahren maßgeblich vom Geschäftsführenden Partner Martin Wambach mit aufgebaut wurde. Geht es um die Beratung von Bund, Ländern und Gemeinden und deren Unternehmen in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit und Soziales, sieht sich Rödl & Partner inzwischen als einer der Branchenführer in Deutschland. „Wir sind stark in Sachen Haushaltskonsolidierung unterwegs“, freut sich Wambach. Im vergangenen Jahr seien bundesweit über 50 Städte und Gemeinden erfolgreich bei der Haushaltskonsolidierung beraten worden. Weiteres Wachstum erwartet Wambach, weil Stadtwerke zunehmend wieder in kommunale Hand überführt werden.

Noch klein aber fein präsentiert sich das Geschäftsfeld IT-Beratung. Ende 2010 wurde die Rödl IT-Operation (Rio) gegründet, die auf die Auslagerung und den Betrieb der kompletten IT-Infrastruktur internationaler Unternehmen auf SAP-Basis spezialisiert ist. „Mit Rio sind wir in die erste Liga der IT-Beratungshäuser für den deutschen Mittelstand aufgestiegen“, erklärt der verantwortliche Geschäftsführende Partner Wolfgang Kraus.

„Wir erleben bei den von uns beratenen Familienunternehmen eine unglaubliche Dynamik“, so Rödl im Hinblick auf die Aussichten für die nächsten Monate. Er geht deshalb davon aus, dass sein Haus wieder überproportional wachsen wird. 200 Mitarbeiter sollen bis Jahresende eingestellt werden, die Hälfte davon in Deutschland. Zum Wachstum werde auch die Renaissance der USA als Investitionsland beitragen, aber auch der zunehmende Stellenwert Südamerikas und Asiens. Der Internationalisierungskurs wird fortgeführt: In Georgien wurde der bereits 85. Rödl-Standort eröffnet, folgen sollen Büros in Mexiko, Belgien und den Niederlanden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2011, Seite 57

 
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