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Innovations- und Gründerzentrum

Startrampe für junge Unternehmen

Am 22. April 1985 hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken zusammen mit der Handwerkskammer und den drei Städten Nürnberg, Erlangen und Fürth das Innovations- und Gründerzentrum in Tennenlohe aus der Taufe gehoben. Es war damals die erste interkommunale Einrichtung dieser Art in Deutschland. Nach 25 Jahren sieht IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch die Einrichtung als „Erfolgsgeschichte, die nach wie vor trägt“. Die Statistik unterstreicht diese Einschätzung: Von den 45 Gewinnern des IHK-Gründerpreises seit 1996 kamen allein 25 Prozent aus Tennenlohe – laut Lötzsch eine „Brutstätte für den Unternehmenserfolg“.

Die Technologie-“Hebamme“ hat bisher 128 Gründer auf dem Weg ins Wirtschaftsleben begleitet. 90 davon sind bereits ausgezogen und zählen heute teilweise zu den führenden Wettbewerbern in ihrem jeweiligen Marktsegment, beispielsweise die Unternehmen Wavelight, Astrum, hotel.de, Intego, Invent und Schraner. Nur bei sechs Gründerfirmen endeten die Hoffnungen in der Insolvenz. Heute beherbergt das IGZ auf 4 500 Quadratmetern 32 Unternehmen sowie drei Beratungs- und Technologietransfereinrichtungen mit insgesamt 250 Mitarbeitern, das entspricht einer Auslastung der Räumlichkeiten von 97 Prozent. Durch den angekündigten Auszug des Zentrums für angewandte Energieforschung werden bis zu 600 Quadratmeter frei für neue Interessenten.

Dass die Standortentscheidung 1985 auf Tennenlohe gefallen ist, erklärte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis mit der Nähe zur Technischen Fakultät der Universität und der günstigen Verkehrsanbindung. Außerdem seien in direkter Umgebung attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten für diejenigen Unternehmen vorhanden, die aus dem IGZ ausziehen. Dass die Stadt Nürnberg damals mit diesem Standort einverstanden gewesen ist, obwohl sie von Anfang an 56 Prozent der Gesellschafter- und damit Finanzierungsanteile übernommen hat, hob der Nürnberger Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck als Zeichen der regionalen Kooperation besonders hervor: „Wirtschaftsförderung findet heute nicht mehr nach dem Kirchturmdenken statt, sondern wir entwickeln unseren Wirtschaftsraum mit gemeinsamen, abgestimmten Aktionen.“

Bei der Gründung vor 25 Jahren flossen 2,9 Mio. Euro Fördergelder vom Freistaat. In der Einschätzung, dass ohne diese Unterstützung das ambitionierte Projekt nicht zu schultern gewesen wäre, waren sich bei der 25-Jahr-Feier alle Redner einig. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel unterstrich, dass sich die Investition gelohnt habe: „Wer im IGZ unterkommt, hat den Erfolg gepachtet.“ Die Politikerin wies auf eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hin, nach der die Region Nürnberg-Erlangen-Fürth bei den High-Tech-Gründungen nach München, aber vor Hamburg auf Platz 2 der gründungsintensivsten Regionen in Deutschland liegt.

Die Gründe, warum sich junge Unternehmen für das IGZ entscheiden, nannte Martin Meiler, Chef des Messtechnik-Experten SIMetris, der seit fünf Jahren seine Innovationen im IGZ verwirklicht: gute Erreichbarkeit, günstige Miete, räumliche Erweiterbarkeit, aber auch umfassender Service wie etwa Sekretariat und Empfang, Besprechungsräume, digitale Infrastruktur, technische und kaufmännische Beratung sowie eine inspirierende Umgebung.

Wesentlich geprägt wurde das IGZ, für das vier Mitarbeiter tätig sind, von Dr. Gerd Allinger. Er leitete das Gründerzentrum als Nachfolger des damaligen Erlanger Wirtschaftsreferenten Hans Vogel von 1985 bis 2009. Heute steht Sonja Rudolph, seine langjährige Mitarbeiterin, an der Spitze des IGZ.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2011, Seite 53

 
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