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Westmittelfranken

Saubere Leistung

Als starker Standort für regenerative Energien sieht sich die Region Westmittelfranken. Eine aktuelle Publikation gibt einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten der Unternehmen und Hochschulen.

Gemeinsam haben die Wirtschaftsförderer in Westmittelfranken eine Broschüre mit dem Titel „Sauber in die Zukunft“ herausgegeben. Unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Japan machten sich Fachleute bei der Vorstellung der Publikation für die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien stark. Eine Energieversorgung sei auch ohne Atomkraftwerke möglich, sagte Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Chef des gleichnamigen Weißenburger Unternehmens, das Weltmarktführer bei kleineren Wasserkraftanlagen ist. „Die erneuerbaren Energien sind der Schlüssel zur Energiewende“, ist der Unternehmer überzeugt.

Der Ansbacher Landrat Rudolf Schwemmbauer hofft allerdings, dass bei den Bürgern mit der Zustimmung für erneuerbare Energien auch die Bereitschaft wächst, entsprechende Anlagen in der Nachbarschaft zu tolerieren. Noch sei es leider häufig so, dass sich eine Woche nach Vorliegen eines Bauantrags für ein Windrad oder eine Biogasanlage sofort eine Bürgerinitiative dagegen bilde.

In Westmittelfranken arbeitet man seit langem daran, den erneuerbaren Energien zum Durchbruch zu verhelfen. So wurde 2005 der lose Zusammenschluss „Netzwerk Erneuerbare Energien Westmittelfranken“ gegründet. In der Region zwischen Scheinfeld im Norden und Langenaltheim im Süden gab es schon bei der Netzwerkgründung eine ganze Reihe von Unternehmen und Institutionen, die sich sehr intensiv mit regenerativen Energien befasst haben. Die Turbinenfabrik Ossberger in Weißenburg oder Heizomat in Heidenheim sind nur zwei etablierte Beispiele aus „Altmühlfranken“.

Wissenschaftliche Kompetenz

Bedingt durch die ländliche Struktur ist ganz Westmittelfranken auch vorne dabei, wenn es um Biogas, Biomasse, Photovoltaik oder Windkraft geht. Ossberger bringt es auf den Punkt: „Wir sind eine der grünen Regionen Deutschlands.“ Die guten Voraussetzungen führten dazu, dass sich weitere Unternehmen gründeten oder hier niederließen. 66 Unternehmen und Einrichtungen in Westmittelfranken listet die neue Broschüre auf. Allein die 19 Unternehmen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die zumindest teilweise dem Bereich erneuerbare Energien zuzuordnen sind, beschäftigen rund 1 400 Mitarbeiter, wie Wirtschaftsförderer Armin Handl von der Zukunftsinitiative Altmühlfranken errechnet hat. Eine weitere Erkenntnis der Erhebung ist, dass diese Unternehmen sehr stark exportorientiert sind.

Auch die beiden Hochschulen in Triesdorf und Ansbach haben sehr frühzeitig Ausbildungsschwerpunkte auf Umwelt und Energie gelegt. Bei Forschung und Entwicklung sollten die Unternehmen dieses wissenschaftliche Know-how nutzen, so Prof. Dr. Rudolf Huth von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Beide Hochschulen hätten eigene Fachleute für den Wissens- und Technologietransfer, die gerade für kleine Unternehmen wichtige Ansprechpartner seien.

Mit der Broschüre „Sauber in die Zukunft“ wollen die IHK-Geschäftsstelle Ansbach sowie die Wirtschaftsförderungen der Landkreise Ansbach, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Stadt Ansbach dieses Potenzial noch bekannter machen. Das Heft richtet sich an Endverbraucher ebenso wie an Unternehmer.

Autor/in: 
mau.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2011, Seite 30

 
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