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DeLu

Lasten schwebend transportieren

Der DeLu Luftkissen Transportgerätetechnik GmbH ist nichts zu schwer: Sie lässt selbst größte Lasten scheinbar schwerlos schweben. Möglich wird dies durch Luftkissensysteme, die von DeLu entwickelt und herstellt werden und derer sich Kunden aus aller Welt bedienen. Groß ist die Bandbreite der Lasten, die damit bewegt werden: Flugzeugrümpfe, Lokomotiven, Maschinen, Militärgerät, Weltallteleskope oder Trafos sind einige der Schwergewichte, die sich mit der Technologie aus Nürnberg mühelos transportieren lassen.

Ein Industrieunternehmen aus Shanghai griff unlängst auf das Know-how von DeLu zurück, als es einen 4 000 Tonnen schweren Schmelzofen in der Werkshalle zu bewegen galt. Möglich wurde die scheinbar kinderleichte Verschiebung des Ofens durch einen flexiblen, computergesteuerten Gleittransportschlitten, unter dem wagenradgroße Luftkissen angebracht waren, von denen es jedes einzelne auf eine Tragfähigkeit von bis zu 40 Tonnen brachte. Mit dieser Lösung dauerte das Verschieben des Ungetüms nach Angaben von DeLu nur 30 Minuten, insgesamt habe sich das chinesische Unternehmen dadurch viel Zeit und eine hohe dreistellige Summe gespart, die sonst für Umbauten und langen Produktionsausfall zu Buche geschlagen hätte.

Einen völlig anderen Einsatzort für die Luftkissentechnik können die Besucher des Klosters in Alpirsbach (Schwarzwald) bewundern: Die neue Orgel der Klosterkirche steht in einem Seitenschiff und wird der besseren Akustik wegen in das Mittelschiff geschoben, wenn darauf gespielt werden soll. Die 15 Meter lange Strecke legt die 16 Tonnen schwere und elf Meter hohe Orgel auf einem Luftkissen von DeLu zurück.

Doch bevor Lasten mit Leichtigkeit bewegt werden können, steht eine anspruchsvolle Ingenieurarbeit an: Die Fluidkissen, die mit ihnen verbundenen Transporter und Fahrbühnen sowie die Antriebsaggregate müssen konstruiert und optimal ausgelegt werden, außerdem sind Bodenbeschaffenheit, Explosionsschutz und Bremssicherheit zu beachten.

Zur Perfektion entwickelt hat die Technologie der aus Rumänien stammende Ingenieur Dr.-Ing. Hartwig Michels, der mittlerweile rund 60 Patente und geschützte Gebrauchsmuster hält. Er hatte das Unternehmen 1983 mit seinem Geschäftspartner und früheren Schulfreund Dr. Knut Klingler gegründet und führt es bis heute als Geschäftsführer. Michels hält 51 Prozent der Firmenanteile, Klingler die restlichen 49 Prozent.

Michels ist seit jeher von der Technologie begeistert: „Das Beeindruckende an Luftkissen ist eine im wahrsten Sinne nahezu reibungslose Kinetik, die mit anderen innerbetrieblichen Transporttechniken nicht zu erreichen ist.“ Heute liefert DeLu über 80 verschiedene Luftkissentypen und -größen für Lasten bis zu 80 Tonnen. 50 Mitarbeiter befassen sich mit Forschung, Entwicklung und Bau von Fluidkissen aller Art, die aus gummierten Polyethylen-Stoffen bestehen und in Handarbeit hergestellt werden. Auch die Steuerungs- und Antriebstechnik sowie Gesamtlösungen für anspruchsvolle Transportaufgaben werden von DeLu entwickelt. Es gibt nach Worten Michels weltweit nur zwei Unternehmen, die sich mit DeLu messen können. „Aber nur wir können die Fluidtransportmittel so eng und kompakt, also wendig und günstig konstruieren.“

Die Sonderanfertigungen kommen in Fabriken, Flughäfen, Lagern oder Montagestätten zum Einsatz, bei DeLu entstehen beispielsweise Flurfördersysteme, fahrerlose Transportsysteme, Hebezeuge, Gabelstapler, Arbeitsbühnen, Montagevorrichtungen, Drehscheiben, Coil-Handhabungsgeräte und Werkzeugwechselsysteme auf Luftkissen-Basis. Die Systeme sind weltweit gefragt, die Hälfte des Umsatzes erzielt DeLu heute in Asien. 

 

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2011, Seite 40

 
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