Telefon: +49 911 1335-1335

Atos

Aus zwei mach eins

Atos heißt seit 1. Juli 2011 der Konzern, der aus der Verschmelzung des Siemens-Bereichs „IT Solutions and Services“ mit dem französischen Informationstechnik-Riesen Atos Origin entstanden ist. Siemens besitzt an dem Gemeinschaftsunternehmen, das mit 74 000 Mitarbeitern weltweit einen Jahresumsatz von 8,6 Mrd. Euro erzielt, nun einen Anteil von 15 Prozent. In Deutschland arbeiten 11 000 Menschen für die Firma, die hierzulande etwa eine Mrd. Euro umsetzt. Atos ist auch für Mittelfranken ein wichtiger Arbeitgeber: Allein in Fürth wechselten 900 Mitarbeiter von Siemens in das neue Unternehmen, in Erlangen sind 600 frühere Siemensianer für Atos tätig.

Laut Christian Ernst, „Senior Vice President“ für Deutschland und „Member of the Board“ im Weltkonzern, bietet Atos „transaktionsbasierte High-Tech-Services“. „Das heißt, wir wickeln von Kreditkarten-Rechnungen bis zu kompletten Geschäftsprozessen alles für unsere Kunden ab.“ Damit sieht sich das Unternehmen in den Top 3 der deutschen Service-Anbieter, wobei Atos mit prominenten Partnerunternehmen wie Oracle, Dell, Novell oder SAP zusammenarbeitet.

In der Region werden beispielsweise Kontoauszüge für Banken oder Dokumente für Versicherungen in einer eigenen Druckerei gedruckt. Das Atos-Rechenzentrum nimmt im Fürther Firmengebäude gleich auf drei Stockwerken jeweils 1 200 Quadratmeter in Anspruch. „Wir können die Hardware gar nicht so schnell ranschaffen, wie wir es eigentlich müssten“, sagte Ernst mit Hinblick auf das sehr gut laufende Geschäft. Während zu Zeiten von Siemens die IT-Dienste zu 40 Prozent im eigenen Haus nachgefragt wurden, sind heute Konzerne wie Deutsche Bank, TeamBank, Microsoft oder Coca-Cola Großauftraggeber des Gemeinschaftsunternehmens. Aufträge für Siemens tragen nur noch 16 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Ernst bekennt sich auch nach dem Eigentümerwechsel klar zum Standort Franken: „Jegliche Sorge, dass wir vorhaben, von hier wegzugehen, kann man sich verkneifen.“ Das überzeugt auch Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung: „Es ist beruhigend zu hören, welchen Stellenwert Fürth für Sie hat.“ Atos will den Standort sogar noch weiter stärken und sucht nach qualifizierten Mitarbeitern. Zurzeit sind allein in Mittelfranken rund 100 Stellen zu besetzen, und das ist laut Ernst „noch nicht das Ende der Fahnenstange“. Seine Attraktivität als Arbeitgeber will Atos auch dadurch steigern, dass man den Mitarbeitern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet. Um den Bekanntheitsgrad des Namens Atos allgemein zu erhöhen, setzt der Konzern auf die Olympischen Spiele 2012 in London: Bereits zum dritten Male ist das Unternehmen IT-Partner der Spiele.

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2012, Seite 52

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick