Telefon: +49 911 1335-1335

Bruder Spielwaren

Ausstellung zeichnet Erfolgsstory nach

Mit der Sonderausstellung „Spielzeugträume“ im Stadtmuseum gratuliert die Stadt Fürth dem Unternehmer Heinz Bruder zum 80. Geburtstag. Sie zeigt die Entwicklung der Bruder Spielwaren GmbH + Co. KG von ihren Anfängen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute.

„Ludwig Erhard wäre begeistert gewesen“, sagte Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung bei der Ausstellungseröffnung. Verkörpert die Geschichte der Firma Bruder doch eine fränkische Erfolgsstory: 1926 gründete der arbeitssuchende Paul Bruder das Ein-Mann-Unternehmen in Fürth-Burgfarrnbach und fertigte in der Küche des Wohnhauses in der Würzburger Straße mit einer Handpresse sogenannte Messingstimmen, die Spielzeugtrompeten ihren Ton gaben. An die Handpresse, die in der Ausstellung zu sehen ist, erinnert sich auch der Sohn des Firmengründers und heutige Senior-Chef, Heinz Bruder, noch sehr gut. Er stieg 1950 als Werkzeugmacher in den väterlichen Betrieb ein und arbeitete zehn bis zwölf Stunden am Tag an der Presse, deren Erzeugnisse für 0,3 Pfennige pro Stück verkauft wurden.

In der Ausstellung dürfte jeder ein Stück finden, das eigene Kindheitserinnerungen weckt: Sei es die grüne Luftknallpistole, die rund 40 Mio. Mal gefertigt wurde oder die gelbe Mundharmonika, die ein Fast-Food-Restaurant in großen Mengen unters Volk gebracht hat. Doch die Kreativität Heinz Bruders steckt nicht nur in Spielzeug, in den 60er Jahren fertigte er beispielsweise Sicherheitsplomben für die Lufthansa.

„Anfangs waren wir nur OEM-Lieferant für die Spielzeug- und Süßwarenindustrie“, schildert der Jubilar. Schon bald merkte er jedoch, „dass der Erfolg der anderen auf unseren guten Ideen beruhte“. Also lag der Gedanke nahe, selbst in die Spielwarenproduktion einzusteigen. 1975 stellte Bruder das erste Mal auf der Spielwarenmesse in Nürnberg aus. Ende der 80er Jahre trat dann der Enkel des Firmengründers und jetzige Geschäftsführer, Paul Heinz Bruder, in das Unternehmen ein. Damals hatte Bruder rund 80 Mitarbeiter, heute sind es 340. Dass das Spielzeug „Made in Fürth“ auch im Ausland sehr beliebt ist, spiegelt sich in der Exportquote von heute 66 Prozent wider.

„Innere Werte wie Nachhaltigkeit und vernünftiges Wachstum“ habe er von seinen Eltern gelernt, betont Paul Heinz Bruder. Dass sich sein Vater rechtzeitig um Erweiterungsgrundstücke gekümmert habe, sei genauso wichtig für das Unternehmen wie die Unabhängigkeit bei der Finanzierung. Zudem sichern Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit von Bruder Spielwaren: 2011 wurde Platz für neue Spritzgussmaschinen geschaffen und für rund 15 Mio. Euro ein neues Logistikzentrum errichtet. Die Verzögerung beim Bau wirkte sich allerdings bremsend auf das Weihnachtsgeschäft aus, denn Bruder konnte die Fertigung nicht wie geplant steigern. Deshalb verharrte der Umsatz im Geschäftsjahr 2011 bei 51 Mio. Euro, 2012 soll das Jahr des Aufholens werden. Der Start auf der Spielwarenmesse stimmt Vater und Sohn optimistisch, denn die neu entwickelten Spielwelten mit beweglichen Figuren kamen gut an. „Ein Spielzeug muss einen echten Wert darstellen“, ist Paul Heinz Bruder überzeugt. Für ihn steht es deshalb außer Frage, am Standort Fürth festzuhalten. „,Made in Germany‘ steht für Qualität. Unser Spielzeug soll aber kein Luxus-produkt sein, sondern etwas, das sich jeder leisten kann. Auch wenn manche vielleicht ein bisschen darauf sparen müssen“, so der Bruder-Geschäftsführer.

Autor/in: 
bl.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 65

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick