Der Meilwald in Erlangen-Sieglitzhof ist die Heimat einer klangvollen Manufaktur: der clearaudio electronic GmbH. Das im Mai 1978 gegründete Familienunternehmen avancierte unter Führung von Gründer Peter Suchy zum Weltmarktführer bei Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von HiFi-Geräten höchster Präzision.
Die Produkte aus Edelstahl, Aluminium, Acryl und Holz kosten zwischen 1 000 und 100 000 Euro. Heute exportiert der Technologie-Betrieb in über 86 Länder der Welt und verfügt über namhafte Kunden aus Politik (darunter Regierungsmitglieder und Präsidenten), Wirtschaft und Gesellschaft. Auf der Referenzliste stehen auch Hollywood-Stars und preisgekrönte Spitzenbands.
„Jedes Produkt ist ein Unikat. Wir berücksichtigen die ausgefallensten Sonderwünsche wie vergoldete, platinierte oder sogar Smaragd besetzte Versionen“, sagt Robert Suchy, der als Geschäftsführer für Export und Marketing verantwortlich ist. Er bildet nun zusammen mit seinem Bruder Patrick Suchy (zuständig für Einkauf, Produktion und Entwicklung) und seiner Schwester Veronika (Organisation und Personal) die Geschäftsführung, die sie von ihrem Vater Peter Suchy übernommen haben. Dieser steht aber weiterhin beratend zur Verfügung. Die Geschwister nennen drei wichtige Erfolgsfaktoren des Unternehmens: Erstens die sehr hohe Fertigungsdichte, denn über 85 Prozent aller Geräteteile stammen nach Firmenangaben aus eigener Herstellung. Zweitens den weltweiten Kunden- und Ersatzteilservice innerhalb von 48 Stunden, der von der Zentrale aus gesteuert wird. Und drittens die hohe Innovationsstärke, die sich in inzwischen 50 Patenten widerspiegelt. Eine besondere Anerkennung erfuhr das Unternehmen vor Kurzem durch den Rat für Formgebung, der clearaudio mit dem „Designpreis Deutschland 2012“ auszeichnete. Die vom Bundeswirtschaftsministerium berufene Fachjury prämierte den clearaudio-Plattenspieler „Concept“ für seine außergewöhnliche Gestaltung und Funktion.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat clearaudio den Umsatz um rund zehn Prozent auf 5,5 Mio. Euro gesteigert. Wegen des geschäftlichen Erfolgs wurde das Betriebsgebäude vor einiger Zeit um 500 auf 10 500 Quadratmeter erweitert, um die Fertigungskapazitäten ausweiten zu können. Derzeit beschäftigt clearaudio 45 Mitarbeiter, die meisten von ihnen sind Uhren- und Feinmechaniker sowie Elektroingenieure, zum Team gehören auch vier Auszubildende. „Jeder unserer Mitarbeiter muss vor seiner Übernahme eine etwa zweijährige innerbetriebliche Qualifikation speziell für den Audio-High-End-Bereich absolvieren“, erläutert Personalleiterin Veronika Suchy die hohen Ansprüche.
Eine Besonderheit stellen nicht nur die exklusiven HiFi-Geräte dar, sondern auch die Tochterfirma nextpem GmbH, die Brennstoffzellen und Elektrolyseure (zur Wasserstofferzeugung) herstellt und Konzepte für energieautarke private Haushalte und Unternehmen entwickelt. „Der Gedanke begleitete uns schon länger. Unser Vater hat vor Gründung seiner eigenen Firma an innovativen, alternativen Energiesystemen, vorwiegend Brennstoffzellensystemen, geforscht. Aus dieser wissenschaftlichen Tätigkeit sind sogar einige Patente hervorgegangen“, erklärte Patrick Suchy die Hintergründe. Bei den Forschungen arbeitet nextpem intensiv mit den Lehrstühlen für Thermische Verfahrenstechnik und für Chemische Reaktionstechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen.
